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Dorfromantik – Rezension
Dies ist meine Rezension zum Spiel „Dorfromantik“, das seit dem 25. März als Early Access-Titel bei Steam verfügbar ist. Ich bin auf das Spiel aufmerksam geworden, weil es bei Steam Ende März 2021 präsentiert worden und mir sofort die sympathische Grafik aufgefallen ist. Kurz darauf habe ich mir auf der Shopseite angesehen, wie die Entwickler das Spiel spielen. Zugegeben, ich habe anfangs nicht sofort verstanden, worum es in erster (und letzter) Linie bei dem Spiel geht, nämlich um das Puzzlen. Aber das war nicht schlimm, denn ich habe während des kurzweiligen Zuschauens sofort den Reiz des Spiels erkannt, der auch nach wenigen Spielminuten auf mich übergegangen ist. Die folgende Rezension bezieht sich auf das Spiel in der Version, wie sie zum 02.04.2021 der breiten Publikumsmasse vorgelegen hat.

Das Spielprinzip, wie ich es verstanden habe, ist simpel. Man bekommt einen Stapel zufällig generierter Sechsecke (Ganz zufällig scheint die Generierung natürlich nicht zu sein. Wenn ich das richtig erkannt habe, versucht das Spiel Puzzlestücke zu generieren, die irgendwo auf dem aktuell gelegten Spielfeld nahezu perfekt „passen“. Bei mehreren hundert platzierten Sechsecken fällt einem das aber irgendwann nicht mehr wirklich schnell ins Auge). An jeder der sechs Kanten befindet sich ein Landschaftsmerkmal, zum Beispiel Bäume, Häuser, Felder, Flussbiegungen, Eisenbahnschienen usw. Man muss das aktuelle Sechseck-Puzzlestück nun so gut es geht an das vorgegebene Puzzlestück anlegen, ähnlich wie bei dem Spiel Domino. Allerdings ist Dorfromantik hier gnädiger. Grundsätzlich ist es nämlich egal, ob man beispielsweise eine Baumkante an eine Häuserkante anlegt. Überhaupt habe ich es selten geschafft (vielleicht bin ich einfach nicht der große Puzzleprofi), „perfekte“ Platzierungen zu erreichen, also dass alle Puzzlekanten zu den Kanten drum herum passen.

Der Clou ist natürlich, möglichst passende Kantenübergänge durch die Platzierung der eigenen Sechseck-Puzzlestücke hinzubekommen, um möglichst viele Punkte zu erzielen. Besonders tricky wird es mit den Fluss- und Eisenbahnschienenbiegungen, denn diese müssen stets passend angelegt werden – kein Fluss der Welt fließt einfach so in einen Baum hinein; keine Eisenbahnschiene endet einfach so ohne Prellbock in einem Haus! Nach ein paar Spielstunden habe ich für mich herausgefunden, dass das strategische Platzieren dieser Elemente – also Eisenbahnschienen- und Flussverläufe – entscheidend dafür ist, wie lange man in diesem Spiel durchhalten und Punkte sammeln kann. Denn der Stapel mit den Sechseck-Puzzlestücken wird mit jeder Platzierung um eins kleiner. Auffrischen kann man diesen Stapel, indem man kleine „Challenges“ im Spiel erfüllt. Das Tutorial erklärt diese Challenges am besten. Hier mein Versuch: Manche Puzzlestücke erwarten zum Beispiel von dir, dass du x „Felder“-Teile an sie ranlegst. Hast du diese Zahl erreicht, bekommst du Bonuspunkte und dein Puzzlestückstapel wird aufgefüllt. Manchmal musst du einfach nur die dort angegebene Zahl x erreichen oder überbieten, manchmal gilt es jedoch, genau die Zahl x zu erreichen. Soll man also beispielsweise eine zusammenhängende Fläche von 16 Feldstücken erreichen und man legt mit dem letzten Puzzlestück 17 an oder – noch schlimmer – man verpatzt sich die letzte Möglichkeit, diese Zahl zu erreichen, indem man ein Puzzlestück falsch setzt, dann verfällt die Challenge, es gibt keine Bonuspunkte und die Chance auf zusätzliche Sechseck-Puzzlestücke verfällt. Weitere Challenges, die global für das aktuelle Spiel gelten wie „Erstelle eine Wasserfläche mit x Teilen“ runden das Spiel ab und ermöglichen die Freischaltung spezieller Zusatz-Puzzlestücke, die in der Regel jedoch nur die Optik bereits bestehender Puzzlestücke verändern.

Mein Fazit nach 9 Spielstunden und einem Highscore von knapp über 8.000 Punkten mündet in eine klare Kaufempfehlung! Das Spiel ist super für den Zeitvertreib zwischendurch geeignet, zumal der Spielstand jederzeit gespeichert wird und man nicht unter Zeitdruck steht. Verbesserungswürdig im Hinblick auf ein fertiges Spiel sind sicherlich die Inhalte. Weitere Spielmodi, Sechseck-Variationen, Challenges, Biome usw. wären gut. Auch Spezial-Puzzleteile oder Spezialfunktionen, die das Spiel abrunden wie beispielsweise das Zurückstellen der aktuell zu platzierenden Puzzlestücke oder dergleichen wären wünschenswert. Auch finde ich es ein bisschen schade, dass die platzierten Eisenbahnstrecken und Kanäle, auf denen Lokomotiven und Schiffe fahren, nicht mehr als „Eye Candy“ sind. Aber das ist bei einem Puzzle wohl so. Für einen Earl Access-Titel bekommt man hier jedoch schon so einiges geboten, allen voran ein stabil laufendes, motivierendes, bug(?)freies Spiel.

Ich wünsche den Entwicklern weiterhin viel Erfolg!

Sehr komplexes Spiel, trotzdem hoher Suchtfaktor und Wiederspielwert. Absolute Empfehlung für Strategieliebhaber und Freunde durchdachten Spielens.