Herr Müller
Germany
 
 
Herz und Nieren sind Kinkerlitzchen
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Seid gegrüßt werte Freunde der gepflegten Fernsehunterhaltung.
Mein Name ist Hans-Joachim Kulenkampff und ich war 26 Jahre tot bis mich irgendwelche japanischen Zeichentrickschüler mit einem komischen Papierfigurenritual wieder zum Leben erweckt haben, nur damit ich diese Rezension schreibe. Glücklicherweise hat mir zu diesem Zwecke ein blonder Knilch seinen Computer überaus bereitwillig zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug durfte er mir beim Spielen dieses Meisterwerkes namens "Trump Radar" zusehen, mit dem ich mir seinerzeit meinen Lebensabend versüßt habe. Beim Spielen des Anfangs des dritten Teiles bin ich damals an einem Herzkasper gestorben, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass mir eine ♥♥♥♥♥♥♥ Statue mit 150 Säbeln meinen vieleckigen Leib zerteilt als wäre sie ein Eierschneider. Insgesamt ist dieses Konglomerat hochtexturierter Sinneseindrücke noch genauso gut wie ich es in Erinnerung habe, nur dass sie damals nicht hochtexturiert waren, sondern Seemannsknoten aus meinen Sehnerven gebastelt haben. Möchte man sich diese Verknotung zu Gemüte führen, so kann man das auf-der-Fliege (oder wie das heißt) unter Betätigung der F1-Taste tun. Lustigerweise fällt die Bildrate dann auch auf eine realistische Versinnbildlichung des Leistungsvolumens einer End-90er-Rechenmaschine runter, sodass man damit wunderbar Physikschülern das Prinzip des stroboskopischen Effektes näher bringen kann. Gleichwohl wohnt diesem pixelierten Haufen Klötze ein Charme vergessener Zeiten inne, der es mir außerdem ermöglicht hat, den vierten Hebel in diesem dreckigen Griechenkloster zu finden, weil die remasterten Grafiken dafür etwas zu gedeckt und unscheinbar waren und ich deshalb viermal an derselben beschissenen Säule vorbei lief ohne auch nur ansatzweise etwas Hebliges zu sehen. Aber scheiß drum. Dicht gepackte Atmosphäre verbunden mit einem gelegentlichen Einsetzen ausnehmend dramatischen musikalischen Beiwerkes vermitteln nicht nur das Gefühl, dass man sich leibhaftig in einer militanten britischen Aristokratin mit Kleptomaniepotential vergegenwärtigt, sondern auch noch, dass die Welt regelrecht zum Leben erweckt wurde (man siehe die Wandtexturen in Atlantis, die aussehen wie eine aufgehende Tomatenpizza). Man fühlt förmlich jenen kalten Wind der Uri... äh... Ruinen an Larers Haaren vorbeiziehen, der mir viel Immersion bei meinem ursprünglichen Durchspielen der klassischen Trump-Radar-Saga verschaffen konnte. Die Standard-Tastaturbelegung ist so beschissen wie damals und man muss echt Raketenwissenschaften studiert haben, um verhindern zu können, dass Larer die ganzen feuchten Fürze des Mapdesigners durch die Ohren geschossen bekommt, die über zwanzig Jahre Zeit zum Reifen hatten. Aber fürchte dich nicht, etwaiger Neuankömmling! Mit jedem Teil werden die Bewegungsmöglichkeiten erweitert. Wenn man also mit dem ersten Teil beginnt, ♥♥♥♥♥♥ man sich relativ schnell in die Steuerung rein und kann sich Teil für Teil in die ♥♥♥♥♥♥♥♥ der TR3-Steuerung einarbeiten. Der erste Teil ist allgemein ein guter Einstieg, da dieser mit nicht allzu fordernden Leveln wie in den Folgeteilen aufwartet, ohne dabei beleidigend zu wirken. Die Kameraführung wird oft angeprangert, dabei habe ich damit eigentlich nie Probleme gehabt und die Leute, die damit nicht klar kommen spielen vielleicht einfach nur scheiße. Dafür zielt Larer automatisch, also heult nicht rum ihr Milchis.
Das Remaster hat - für meine Belange - alles richtig gemacht. Einige größere Gegner haben jetzt Lebensanzeigen, was ich ganz knorke finde. Auch der Preis ist völlig o.k., da man dafür ja quasi drei Spiele bekommt und das ist mehr, als die meisten von uns als Kind vermutlich zu Weihnachten bekommen haben. In meiner Kindheit hatten wir solche Spiele noch gar nicht, sondern wir standen in unserer Freizeit zigarettenrauchend in den Bremer Mietskasernenhöfen der 20er-Jahre rum, als gäb's da was anderes als Nationalsozialisten zu sehen.
Wer den Charme der PC-Spiele alter Schule gern hat, dem kann ich den Erwerb dieser digitalen Delikatesse nur nahe legen, auch wenn er keinerlei Erfahrungen mit der Trump-Radar-Reihe hat. Wer ihn nicht mag, der hat halt Pech und spielt mit den neuen Grafiken, wie ein kulturfremder Banause, pöh. (Die neuen Grafiken sind übrigens gut gelungen!)
So, ich leg mich wieder ins Grab. Viel Spaß!
Kuli
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GK|Sakon 16 Nov, 2019 @ 6:49pm 
Dieser Mann ist wirklich gut aber er ist kein Jurist.
GK|Sakon 7 Nov, 2019 @ 3:25pm 
The jokes on you.
ThatOneSteve 21 Sep, 2018 @ 12:26pm 
╔═╦══╦═╗
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ThatOneSteve 21 Sep, 2018 @ 12:24pm 
Saas.
ThatOneSteve 21 Sep, 2018 @ 12:24pm 
Ich bin wahrlich enttäuscht. Ich habe Genitiv, den Imperatoren der Rechtschreibung, als Freund des Sozialismus kennengelernt. Keine Gelegenheit lässt er aus, um Anspielungen auf marxistische Lieder der DDR-Zeit zu machen. Er ist ein wahrer Verabscheuer der Monopolkapitalismus. Sogar die MLPD hat er bei den Wahlen in 2017 gewählt. Manchmal reißt der liebe Gerbil Plakate der CDU ab weil sie für ihn zu rechts ist.

Aber nun finde ich ihn auf der Monopolkapitalistischen Plattform Namens Steam. Und dann spielt er auch noch Team Fortress, wo der Kapitalismus ein wichtiges Element des Spiels ist. Ich dachte Wowo wäre ein Prolet. Aber nein. Er ist ein Teil der Bourgeois, und daher muss er enthauptet werden, von Robespierre, bis dieser selbsst enthauptet wird.
mkw 21 Sep, 2018 @ 12:20pm 
hurka furka