flobefall
Flo   Nordrhein-Westfalen, Germany
 
 
山乇ㄥ匚ㄖ爪乇 ㄒㄖ 爪ㄚ 卩尺ㄖ千丨ㄥ乇!
Just a silly Nerd, addicted Gamer, skillless Simracer and, of course, confirmed Noob.

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Discord: flobefall #1109
League of Legends: flobefall
Origin: floryan119
uplay: NotEvenBlurm
Xbox Live: floRyan911

🌟🌟🌟🌟🌟
Αγαπημένο παιχνίδι
12,5
Ώρες παιχνιδιού
34
Επιτεύγματα
Προθήκη κριτικών
2,6 ώρες παιχνιδιού
Wie interaktiv muss ein Spiel sein, um als Spiel zu gelten? Ist begehbare Kunst und Poesie überhaupt ein “Videospiel”, oder doch ein abstraktes Kunstwerk? Und wie viele Emotionen kann man in zwei Stunden voller trockener Monologe subtil verstecken? Die Beantwortung all dieser Fragen und ob die Erfindung des Walking Simulators auch im Jahr 2020 noch ein Blick wert ist, erfahrt ihr in der Review zu Dear Esther!


Story

Der Spieler findet sich auf einer einsamen, offensichtlich schottisch-angehauchten Insel wieder und wird gleich sich selbst überlassen - keine Einleitung, keine Kontextualisierung, kein Rahmengeschehen, nichts - nur wir ganz allein an einem alten, maroden Fischerhäuschen.
Wer sind wir? Was sind wir? Sind wir überhaupt real, sind wir ein Mensch, ein Geist, irgendwas? All das wird nicht genannt, es obliegt vollkommen der Interpretation des Spielers und was man aus den kurzen Monologen, die an bestimmten Stellen gehalten werden, mitnimmt - ganz genau möchte ich allerdings nicht auf die Geschichte eingehen, da das definitiv dessen Magie und Spielwert rauben würde; zumal jeder Spieler garantiert mit einer eigenen Interpretation das Spiel verlässt, was wohl ganz im Sinne des Autors stattfindet - es werden mehr Fragen aufgeworfen, als dass welche beantwortet werden.

https://gtm.steamproxy.vip/sharedfiles/filedetails/?id=2294703915

Insgesamt durchschreiten wir vier unterschiedliche Abschnitte der Insel, die in vier unterschiedlichen Settings daherkommen, die sowohl optisch, als auch erzählerisch stark voneinander abweichen, aber ein Ziel gleich haben: Ein mysteriöser Funkturm, dessen rotes Licht den roten Faden durch diese kleine Reise und gleichzeitig offenkundig auch das Ziel darstellt und von nahezu überall gesehen werden kann.

Ich bin ganz ehrlich: Ich habe mich zwei Mal auf diese Reise durch die Natur begeben und fühle mich noch immer unsicher, ob ich die Geschichte, die einem über diese ganze Insel begleitet, überhaupt begriffen habe - obgleich ich beide Male so begeistert, wie auch sprachlos zurückgelassen wurde. Dear Esther ist einmalig, in jederlei Hinsicht. Die abstrakte, durchaus anspruchsvolle Geschichte macht da keine Ausnahme und bietet viel Platz für Interpretationen und Spekulationen - letzten Endes ist es jedem selbst überlassen, was und wie viel er von diesem Trip durch das Nichts mitnimmt. Gerade das macht das Spiel derart besonders.

Gameplay

Was soll man groß dazu sagen? Der Begriff “Walking Simulator” ist mittlerweile eine etablierte Genrenbezeichnung und “Dear Esther” ist dessen Mitbegründer.
Das gesamte Gameplay besteht daraus, lineare Wanderwege und Höhlen abzugehen, während der namens- und formlose Protagonist aus seiner Lebensgeschichte erzählt - das ist nahezu die gesamte Interaktion, die dieses Spiel zu bieten hat - sofern man es denn angesichts dessen denn überhaupt als “Spiel” betiteln möchte.
Das klingt alles sehr harsch - aber ist das denn schlecht? Nein, absolut nicht. Es ist perfekt.
Dieses langsame Spazieren und Erkunden der Gegenden ist genau das, was die abstrakte, auf zweitem Blick höchst emotionale Geschichte stützt und dafür sorgt, dass der Spieler sich voll und ganz darauf konzentriert, immersiv in die Welt eintaucht und auch mal ruhig seinen Blick durch die Ferne schweifen lässt. Das ist die Intention der Erschaffer und dieser strenge, ruhige Ablauf sorgt konsequent dafür, dass man sich dem fügt - keine versteckten (Sprung-)Passagen, kaum große Geheimnisse abseits der Wege (wobei es sich doch mal lohnt, die eine oder andere verwilderte Abzweigung zu erkunden), nichts, was vom Leitgedanken der Welt ablenkt.

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Ein kleiner Kniff ist jedoch für Achievement-Jäger vorhanden, die das Spiel unbedingt auf 100% bringen möchten. In jedem der vier Level ist jeweils eine Urne versteckt, dessen Asche man mit dem Wind befreien kann - quasi kleine Collectibles, die weder auffallen, beworben werden oder mit der Konvention des Spiels brechen.

Das Gameplay ist halt Mittel zum Zweck und defacto nicht vorhanden - Dear Esther fokussiert sich schließlich auf dessen Erzählung und Inszenierung durch Grafik und Musik, da fügt sich das Gameplay aber munter ein - wenn man es als “Spiel” betiteln möchte, ist es ein ganz besonderes und der ehrenhafte Mitbegründer der narrativen “Walking Simulatoren”.

Gestaltung

Normalerweise folgt hier eine kleine, minimalistische Aufzählung von “positiven”, “neutralen” und “negativen” Aspekten - da das Spiel aber mit sämtlichen Konventionen des Mediums bricht, muss ich das an dieser Stelle auch. Wie auch die Geschichte und der spielerischen Gestaltung, ist auch die grafische und musikalische Aufbereitung sonderbar.
Die Grafik ist aus technischer Sicht nichts besonderes, einfach das, was die Unity-Engine so an Naturelementen hergibt - es ist keine Pracht, wirkt leicht angestaubt und ist nicht auf der Höhe von dem, was man 2020 gewohnt ist; auch für 2015er Verhältnisse wirken die Texturen recht schlicht - dem sei so, es ist trotzdem recht ansehnlich und wird an vielen Stellen durch dessen Gestaltung kompensiert.

https://gtm.steamproxy.vip/sharedfiles/filedetails/?id=2294704507

Die optische Gestaltung ist ein wesentlicher Bestandteil der Reise, so entwickelt sich die Umgebung von natürlicher Küste zur bildschönen, ausgestrahlen Höhle, die dann in eine nass-windige Küste mündet, deren Brandungen vollends mit geheimnisvollen Sätzen und merkwürdigen Symboliken versehen sind - die Umgebung wächst mit der Geschichte und wird parallel immer abstrakter.
Währenddessen wird die Umgebung zu passenden Momenten von seichter Orchestralmusik untermalt, die der Inszenierung der Geschichte dient, ohne dabei aufdringlich oder gar auffällig zu werden - fernab der Monologe herrscht gar absolute Stille, nur der Wind schmeichelt unseren Ohren, während man das Meer rauschen hört - einfach famos abgemischt, es hat für mehr als nur einen Gänsehautmoment gereicht.

Fazit: Dear Esther ist ein wahres Meisterwerk und gewissermaßen literarische Kunst in Videospielform, dessen Genialität sich allerdings nur denen offenbart, die sich auf das kleine Abenteuer einlassen und auch ein gewisses Faible für Poesie aufweisen können - wer sich selbst als Teil dieser minimalistischen Zielgruppe sieht, wird diese zwei Stunden genießen und positiv-sprachlos zurückgelassen. Für mich zählt Dear Esther zu den schönsten und atmosphärischsten Stunden, die ich jemals in Videospielen verbracht habe und kann dieses Erlebnis nur weiterempfehlen.

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Προθήκη Βραβείων
x47
x26
x17
x24
x71
396
Ληφθέντα βραβεία
16
Δοθέντα βραβεία
Πρόσφατη δραστηριότητα
4,4 ώρες συνολικά
τελευταίο παιχνίδι 1 Ιαν
62 ώρες συνολικά
τελευταίο παιχνίδι 1 Ιαν
3,2 ώρες συνολικά
τελευταίο παιχνίδι 1 Ιαν
Σχόλια
Sunny 12 Ιαν 2020, 3:07 
Big hugs from Norway :bbtcat: - Sunny
Lilithalia 8 Ιαν 2020, 6:31 
Danke für dein Lob! =)
Sunny 17 Οκτ 2015, 1:08 
Signed by Sunny :8bitheart: