Zu Beginn wirkte "Hogwarts Legacy" noch recht überzeugend auch, wenn ich mir schwor durchzudrehen, sollte ich noch einmal den Satz "Das sind die selben Symbole, wie auf dem Portschlüsselbehälter." hören.

Davon abgesehen hat mich die Welt in den ersten 10 - 15 Stunden sehr in ihren Bann gezogen. Es ist Nostalgie pur Hogwarts und Umgebung zu erkunden. Überall findet man Easter Eggs. Man fühlt sich wirklich, wie einer der neuen Schüler, obwohl doch alles so vertraut ist.
Aber der Schein verblasst schnell, denn "Hogwarts Legacy" beinhaltet erstaunlich wenig Hogwarts.

KRITIKPUNKT 1

Sind wir nicht ein Hogwarts Schüler? Das fragte ich mich, nachdem mir klar wurde, dass wir unsere Zeit nur selten in der Schule und mit Unterricht verbrachten. Am Ende des Spiels hat man so ungefähr 8 Mal den Unterricht besucht (und das meistens nur, um neue Zaubersprüche zu lernen, die wir in Shooter Manier auf unsere Feinde schleudern). Ja, der Großteil des Spiels findet außerhalb von Hogwarts statt.
Was mich zum zweiten Punkt führt:

KRITIKPUNKT 2

Mehr als die Hälfte der Map beinhaltet Gebiete, die man in den Filmen nie zu Gesicht bekommt und in den Büchern allerhöchstens mal eine Erwähnung wert sind. Und diese Gebiete sind vor allem eines: LEER! Beziehungsweise sie sind vollgestopft mit sich ständig wiederholenden Aufgaben, vermeintlichen "Rätseln" (die, nachdem man sie zum gefühlt 100. Mal abgearbeitet hat, nur noch nerven) und dazwischen ab und zu mal ein Dörfchen, welches uns noch eine "Hol mal dies und mach mal das" - Quest aufs Auge drückt.
Hätte man die halbe Map weg gelassen und diesen Aufwand stattdessen in die Entwicklung von Schloss Hogwarts, Hogsmeade und dem verbotenen Wald gesteckt, hätte man am Ende vielleicht ein Spiel bekommen, welches seinem Namen gerecht geworden wäre.

KRITIKPUNKT 3

Merlin ist echt nicht der hellste. Ja der wohl bekannteste Zauberer aller Zeiten ist ein waschechter Trottel. Denn aus irgendeinem Grund war er der Meinung, dass es sinnvoll war, sich ständig wiederholende Rätsel in der Welt zu platzieren.

Merlin, ein Rätsel das ich bereits gelöst habe ist beim zweiten Mal kein Rätsel mehr!!!!!

Vielleicht dachte er auch, dass Hogwarts Schüler nicht die hellsten sind. Auf jeden Fall habe ich mich nach Merlins Prüfungen nicht schlauer gefühlt.

KRITIKPUNKT 4

Zum krönenden Abschluss die Story. Bei der Story hatte ich stets das Gefühl, dass sie da ist um dem Spiel ansatzweise so etwas wie einen roten Faden zu verleihen. Abgesehen davon ist sie auch nicht gut aber das liegt wohl im Auge des Betrachters.

KRITIKPUNKT 5

Moment... Punkt 4 war überhaupt nicht der Abschluss? Ach ja ich habe da eine ganz wichtige Sache vergessen:
ES GIBT KEIN QUIDDITCH. Muss ich mehr sagen?

Dann nochmal eine kleine Schnellübersicht:

Positiv:
▪︎ Anfang des Spiels
▪︎ Musik
▪︎ Gebiete von Hogwarts, Hogsmeade und verbotener Wald

Negativ:
▪︎ öde Story
▪︎ ständige sich wiederholende Aufgaben / Rätsel
▪︎ leere und unnötige Gebiete
▪︎ zu wenig Fokus auf Hogwarts und Unterricht
▪︎ kein Quidditch
▪︎ kaum interessante Nebenaufgaben
▪︎ Merlin ist ein Hohlroller