Recent reviews by Zed

Ghost of Tsushima ist ein wunderschönes Abenteuer. Wer sich für die Kultur der Samurai interessiert, darf sich auf eine ästhetische und spielerische Eleganz freuen, die der Tradition des Alten Japan würdig ist. Das Setting ist hierbei erfrischend unverbraucht und es macht einfach Freude, diese offene Welt zu erkunden. Dabei sieht Ghost of Tsushima nicht nur fantastisch aus, die Bildgewalt schenkt dem Spiel auch seine Identität. Denn das Besondere an dieser Ästhetik ist für mich, dass es dem Entwickler nicht um die realistische Darstellung des feudalen Japans geht, so historisch fundiert die Hintergrundgeschichte auch sein mag. Ghost of Tsushima ist im Kern ein spielbarer Samurai-Film und dazu gehören alle filmischen Überzeichnungen dieses Genres.

(Matsuo Bashô)

Leider ist Reptide nur mittelmäßig. Neuerungen muss man mit der Lupe suchen. Die Kämpfe sind zwar spaßig, verlaufen aber immer gleich, die Quests sind zum Großteil repetitiv und langweilig, und das erste Drittel des Spiels hätten sich die Entwickler einfach nur schenken können. Der gelungenen Koop-Modus hat mir persönlich dann aber doch eine ganze Menge Spaß bereit und so die Zombiemetzelei ins rechte Licht gerückt.

TerraScape zielt auf einen entspannten Spielablauf im Hexagon-Look, bei dem vor allem der Puzzlespaß, das geschickte Platzieren und Ausnutzen der Synergien zwischen Umwelt und Gebäudekarten sowie der vorausschauenden Planung weiterer Kartendecks im Mittelpunkt steht. Die größte Neuerung in dem Genre ist allerdings der Multiplayer. Hier entfalten sich die gerade genannten Stärken nochmal um ein Vielfaches.

Dark Souls ist ein beeindruckend atmosphärisches, anspruchsvolles und gelegentlich frustrierendes Spiel mit großem Umfang und einer faszinierenden Spielwelt, über das schon viele Leute etliche Worte verloren haben. Also was soll man noch sagen außer...

Ich habe lange gebraucht um mit dem dritten Teil der Serie warm zu werden, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich die ersten 15 Stunden im Hinterland verbracht habe und mich gefragt habe: "Was zum teufel tue ich hier eigentlich?" Ich bin ehrlich der Anfang war eine Qual. ABER: Als ich Haven hinter mir lies, begann ein Abenteuer an das ich mich nun gerne zurück erinnere. Die Gesichte unterhält, die Quests motivieren, die Dialoge sind ordentlich, die Charaktere und Geschichten ausgefeilt und das Spiel hat einen der besten Cliffhanger der letzten Jahre. Klar, es steht nichtsdestotrotz tief im Schatten von Origins. Und trotzdem Dragon Age Inquisition ist ein gutes Spiel. Punkt.

Fallout 4 ist ein typisches Bethesda Spiel. Die Story kann man niemanden durch Spoiler verderben, da die beste Geschichte im Spiel die ist, die Jeder für sich selbst erlebt. Denn die große Stärke des Spiels ist der skurrile Blödsinn, der zwischendurch passiert. Auch die Open-World-Faszination kriegt Bethesda wieder richtig gut hin, das Erkunden, Kämpfen und Plündern greift perfekt ineinander und die großartige Atmosphäre in den verlassenen Häuserschluchten Bostons tut ihr übriges.

Dragonfall ist ohne Frage deutlich stärker als sein Vorgänger. Das gilt vor allem in Bezug auf die erzählte Geschichte, die Wendungen und Überraschungen, die eigenen Entscheidungen sowie die Charakterzeichnung der Begleiter. Hier wurde mehr als nur eine Schippe drauf gelegt. Die schwächen des Vorgängers sind leider geblieben. Dass kann ich allerdings verschmerzen, da der Hintergrund des Berlin-Settings wie auch die Handlung selbst weniger ausgetretene Pfade nutzen. Ich habe Dragonfall jedenfalls mit diesem tollen Gefühl der Befriedigung beendet, wie ich es etwa von Baldur's Gate oder Dragon Age: Origins kenne. Vor allem aber dachte ich mir beim Abspann: Schade, dass es vorbei ist!

Es gibt wohl viele Gemeinsamkeiten mit den Klassikern aus der goldenen Zeit der Konsolen-RPGs - wie Chrono Trigger, Lufia 2, Secret of Mana etc, um nur ein paar zu nennen. Deshalb ist man auch schnell in der Versuchung Sea of Stars mit Diesen zu vergleiche. Aber das muss ich gar nicht. Sea of Stars hat seinen ganz eigen Charm, Stil und Charakter. Es verbindet gekonnt das Alte mit dem Neuen und macht sich gelegentlich, durch kleine subtile Anspielungen, auch gerne mal über das eine oder andere Designelement aus dem Genre lustig. Eben diese Charakteristik macht Sea of Stars zu einer recht frischen Angelegenheit, obwohl natürlich auch viele altbekannte Stärken des Genres einfließen. Insgesamt schafft Sabotage Studios aber immer wieder zu offenbaren, dass Sea of Stars eben doch etwas ganz Eigenes ist.

Und eines ist sicher: Sea of Stars hat mir im Jahr 2023 ein Stück Kindheit zurück gebracht; ein Gefühl das die großen AAA-Titel nicht in mir hervorrufen. Deshalb braucht es keinen Vergleich mit den oben genannten Titeln; es reiht sich einfach in diese Aufzählung von großartigen klassischen Rollenspielen mit ein.