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Chris
 
 
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121 Hours played
Frostpunk war mit ABSTAND der Zufallskauf schlechthin. Von 11bit Studios hatte ich vorher noch nichts gehört und This War of Mine hatte ich auch erst nach Frostpunk für mich entdeckt. Mir gefiel das Setting, also dachte ich - warum nicht?

Dieses Review wird unter folgenden Gesichtspunkten mit je einer Wertung 1-10 bewertet und die auf und Abwertungen schriftlich erfasst:

Story - Gameplay - Design - Schwierigkeitsgrad - Fazit

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Story:

Frostpunk erzählt ein Endzeit-Szenario, in dem die Menschheit, bzw. dass was davon übrig ist, der Naturgewalt in Form von klirrender Kälte zu trotzen, in dem fleißig Rohstoffe erwirtschaftet werden, die den Generator, der uns mit Wärme versorgt, am Laufen halten.
Wir sind der Anführer der anfangs noch recht kleinen Siedlung.
Moralische Entscheidungen über das Schicksal einzelner und/oder Gruppen sowie das gezielte erlassen von Gesetzen um auf die verschiedensten Situationen, denen uns in Frostpunk begegnen, zu reagieren bilden eines der Standbeine des Spiels.
Ziel ist es, der Kälte dauerhaft zu trotzen und dabei die Gemeinde zusammenzuhalten.

9 / 10 Punkten

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Gameplay:

Ressourcenmanagement ist durchweg eine sehr wichtige, wenn nicht DIE Angelegenheit mit der wir uns befassen müssen. Und oft finden wir uns in Situationen in denen wir zwar genug Kohle erwirtschaftet haben um 3 Tage bei gleichbleibender Temperatur zu überleben, dann wartet da aber meistens schon das nächste Problem, wir haben uns nicht ausreichend um die Nahrungsmittelversorgung gekümmert.
Aufgrund der düsteren Atmosphäre und der Lebensbedrohlichen Stimmung, vermittelt mir jeder moralische Zweig durch zufällig auftretende Ereignisse ein Gefühl der Betroffenheit und für jeden Toten fühle ich mich verantwortlich. Aber das ist etwas sehr gutes, da Entscheidungen dadurch sehr sorgfältig und auf lange Sicht getroffen werden.
Sobald die Temperatur erneut sinkt, befinden wir uns so gut wie jedes Mal in einem Dilemma. Die verschiedensten Gebäude versagen ihren Dienst, sobald die Temperatur einen kritischen Punkt unterschritten hat und bewegt uns ganz oft, unser Konzept zur Rohstoffbeschaffung zu überdenken bzw. neue Prioritäten zu setzen.

Frostpunk ist knallhart und genauso werden zu viele Fehler auch unweigerlich, entweder zum Untergang oder zur Verbannung unserer Person aus der Siedlung führen.

9 / 10 Punkten

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Design:

Das Spiel steuert sich angenehm intuitiv wie ein klassisches Aufbauspiel. Es sind keine übermäßig verschachtelten Menüs vorhanden und Mikromanagment gibt es höchstens beim Einteilen der Arbeiter hin und wieder, gerade am Anfang des Spiels.
Was oft kritisiert wurde, ist das Design der Gebäude. Gerade anfangs tut man sich sehr schwer die entsprechenden Gebäude wiederzufinden, da das Äußere eines Gebäudes nicht immer auf dessen Funktion schließen lässt.
Es ist eben sehr provisorisch, schließlich befindet sich unsere Siedlung in einer Extremsituation, die Gebäude müssen funktionell sein und bedürfen keinem optischen Schnick-Schnack.
Haben wir uns für ein Gebäude entschieden, bauen wir ringförmig um unser Herzstück, dem Generator herum. Anfangs noch ungewohnt, fängt man spätestens nach dem ersten Scheitern, und das wird definitiv mehr als einmal passieren, an zu überlegen, in welcher Anordnung und welche Abschnitte des Wärmebereiches um den Generator herum von Unterkünften und medizinischen Einrichtungen priorisiert werden müssen.
Wird es kälter, sorgt ein Frost-Effekt am Bildschirmrand, der uns das Gefühl gibt, dass unser Bildschirm langsam aber sicher zufriert, für die nötige Atmosphärische Dichte des Geschehens. Zusammen mit meinem Philipps Hue Setup und ausgestellter Heizung, wirkt das Ganze dann noch greifbarer. Aber auch ohne, wird das Gefühl, der tödlichen Kälte sehr gut, durch die weiße Ebene und der großen Zahl im Minusbereich am Bildschirmrand mittig-oben vermittelt.

10 / 10 Punkte

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Schwierigkeitsgrad:

Wie schon angedeutet, verzeiht das Spiel nur wenige Fehler und so kommt es unter Garantie zu mindestens einer wenn nicht sogar mehrerer Game Over Bildschirme in Form von Verbannung.
Die Hauptschwierigkeit besteht darin, die anfangs sehr knappen Ressourcen (je höher der Schwierigkeitsgrad, desto weniger Startressourcen) mit Bedacht zu verwenden, da man sonst sehr bald ohne Kohle dasteht und den Generator nicht starten kann. Die Leute frieren und werden krank. Kranke Bürger können nicht arbeiten und müssen in eine Sanitärstation. Diese muss wiederum mindestens erträglich sein um zu funktionieren.
Und so setzt sich die Abwärtsspirale fort - bis Menschen sterben.
Jedes Ereignis in Frostpunk beeinflusst die am unteren Bildschirmrand befindlichen beiden Leisten: Unzufriedenheit und Hoffnung.

Jedes Element ist für sich, ein Indikator der aktuellen Situation unserer Gemeinde und ist ein Wert zu weit in der falschen Richtung, also Unzufriedenheit zu hoch bzw. Hoffnung zu niedrig, so gibt es bald eine Warnung - dass dies, sollte sich nicht bald etwas daran ändern, unweigerlich zum Spielende führt.

Sollte der lange Kampf mit Ressourcen, Gesetzen, aufständischen Bürgern und der Kälte einmal überwunden sein und man findet sich am Ende des Szenarios, fällt eine gigantische Last von einem ab und das Gefühl es geschafft zu haben macht sich breit - Erleichterung.

Im Anschluss wird das gesamte Spiel im Zeitraffer inklusive aller moralischen Entscheidungen noch einmal in Textform Revue passiert und wir erinnern uns vielleicht auch wieder an die ein oder andere kritische Entscheidung mit der wir im Nachhinein so nicht zufrieden sind und versuchen es nochmal, ohne diesen Fehler noch einmal zu machen.
Wiederspielwert vorprogrammiert - Großartig!

11 / 10 Punkte

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Fazit:

Lange hat mich kein Spiel mehr so beschäftigt wie Frostpunk. Als es erschienen ist, habe ich es mir gleich für wenig Geld günstig kaufen können und habe es nicht bereut. Für mich war das ein ganz neues Spielerlebnis. Konsequenzen für Fehlentscheidungen könnten glaube ich kaum glaubhafter ausfallen als hier. Und das Spiel ist Bockschwer, den schwersten Schwierigkeitsgrad inklusive Überlebensmodus, mit eingeschränkter Speicherfunktion und ohne die Möglichkeit zu pausieren ist für mich bis heute unschaffbar gewesen.

Aber ich bin ehrlich, Spiele die mir zu leicht von der Hand gehen werden auch schnell reizlos und langweilig. Wer die Herausforderung sucht, wird Frostpunk lieben.

9,5 / 10 Punkte


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Abwertungsgründe nach Kategorie:

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Story - Es ist nicht ganz klar, was global diesen Winter überhaupt ausgelöst hat. War es der Mensch? Man weiß es nicht, das lässt ein Gefühl der Ratlosigkeit zurück

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Gameplay - Oft finde ich mich in Situationen wider wo mir der Grund für das Schwinden von Hoffnung nicht ganz klar wurde

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Aufwertungsgründe nach Kategorie:

Schwierigkeitsgrad – Mal abgesehen von den Meilensteinereignissen, die fest vorprogrammiert sind, finde ich die Möglichkeit, sich für mehr als zwei Optionen in manchen Situationen zu entscheiden sehr gut. Die möglichen Entscheidungen sind nachvollziehbar und durchdacht.

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