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The Last Of Us war für mich als PC Spieler immer das unerreichbare Megaspiel. Mal ein Let's Play dazu gesehen, mal beim Kumpel auf der Playse reingespielt - das war's leider. Aber nichts ist für immer - und manchmal wenden sich die Dinge unerwartet zum Besseren :-)
Ich wollte TLOU hier ursprünglich direkt zum Release spielen, denn ich gehöre zu den Personen, die dafür auch gerne den Vollpreis hingelatzt hätten. Aber oh weh! Es kam die Bruchlandung. Ausgerechnet Naughty Dogs Flaggschiff hatte heftige technische Probleme. In den ersten drei Monaten musste wie blöde gepatcht werden, und ich legte zur Sicherheit weitere 12 Monate drauf, bis ich es im Summer Sale 2024 abgriff und hoffte, dass das Glücksspiel zu meinen Gunsten ausging.


Für den PC Release ist das leider mal der wichtigste Punkt. Was hatte man im Vorfeld bzw. während der ersten Wochen und Monate nicht alles im Forum lesen müssen... ewig lange, Refund gefährdende Shaderberechnung, Mausstottern, Crashes, FPS Drops, die absurdesten Glitches... ein mächtig unoptimierter Port.
Nichts dergleichen trat bei mir auf.
Nun bin ich zugegeben aus Sicherheitsgründen / um meine Chancen zu erhöhen im Vorfeld eingeknickt und habe meinen Rechner, der bestimmt guter Mittelklasse entsprach, noch einmal aufgerüstet.
Zur Info meine Daten: i9 13.Gen, RTX 4070 Ti Super (16GB), Samsung NVMe SSD 850 EVO, 4x8GB Kingston Fury DDR5, Win 10 Pro 22H2. Ich spielte auf "2K" (2560x1440) und auf hohen Einstellungen (zweithöchste Stufe).
Ich möchte nicht bestreiten, dass ein gutes System alleine keine Sicherheit bietet. Man kann immer noch Pech haben, es ist nur ein Puzzleteil bzw. besteht aus Puzzleteilen, die ein suboptimaler Port nicht alle abdeckt.
Sicherlich ist dieser Port immer noch nicht effektiv (CPU Peaks bis 90°C und GPU Peaks bis 70°C habe ich erlebt), aber ich würde vermuten, dass die negativen Reviews zu einem nicht unerheblichen Teil von Spielern verfasst werden, die
a) zu bequem oder zu blöd sind, sich mal in Foren zu informieren oder ihr Problem einfach nur zu googeln
oder
b) der Meinung sind, auf ihrem übertakteten System unbedingt auf 4K ultra spielen zu müssen.


Erzählt wird die Geschichte einer Pandemie, die zum Zeitpunkt des Releases (2013) in Südamerika startet und sehr schnell die USA erreicht. Der alleinerziehende Vater Joel muss des nachts eilig mit seiner zwölfjährigen Tochter Sarah und seinem jüngeren Bruder Tommy aus der Stadt fliehen. Dabei geht schon das erste Mal etwas auf tragische Weise schief.

Zwanzig Jahre später: es war eine Pilzinfektion, die sich rapide und unaufhaltsam ausgebreitet und die Menschen in eine Apokalypse getrieben hat. Der Pilz verändert schnell das Gemüt eines Infizierten und bald auch sein Aussehen. Die Menschen sind praktisch "innerlich tot", verschwunden, zu einem aggressiven "Zombie" verkommen.
Die gesunden Überlebenden müssen in einer rauhen Welt ihr Dasein fristen. Sie überleben in Quarantänezonen. Außerhalb derer halten sich unkontrolliert Infizierte auf. Der Überlebenskampf unter den nicht Infizierten ist von Misstrauen geprägt, brutal und gnadenlos.

Joel ist jetzt in seinen 50ern. Mit seiner Partnerin Tess schmuggelt er Dinge, um sich über Wasser zu halten. Seine Vergangenheit hat ihn äußerlich hart gemacht. Eines Tages bekommt er von Marlene, der Anführerin der "Fireflies", einer Widerstandsgruppe, den Auftrag, ein 14jähriges Mädchen namens Ellie an ein bestimmtes Ziel zu bringen. Vorerst vielleicht nur ein paar Orte entfernt, aber die Reise entpuppt sich durch widrige Umstände als ein jahreszeitenübergreifender "Roadtrip" quer durch die USA. Was macht Ellie so besonders, dass dieser gefährliche Auftrag um jeden Preis ausgeführt werden muss? Joel und die sehr coole "Göre" Ellie wachsen zu einem Team zusammen, auch wenn Joel das "aus Gründen" lange Zeit nicht zulässt.


TLOU Part 1 ist eine weitere Remastered-Version des ursprünglichen PS3-Klassikers, nun für PS5 und erstmals auch für den PC, technisch auf dem neuesten Stand und das sieht man auch.
Naughty Dog beherrscht das emotionale Geschichtenerzählen spätestens seit Erscheinen dieses Titels wirklich wunderbar und verbindet es mit einer tollen technischen Präsentation. Der Originalrelease war zu einer Ära genau zwischen den ebenso grandiosen Uncharteds 3 und 4.
Mit der aktuellen Technik kann man sich an den wunderschönen Cutscenes gar nicht sattsehen. Hier wird Gestik und Mimik perfekt eingefangen. Es gibt so einige Szenen, die einem direkt unter die Haut gehen.

Dabei hat Naughty Dog es sich mit diesem Titel wahrlich nicht einfach gemacht. TLOU ist, wenn auch im ähnlichen Gewand, inhaltlich der Gegenentwurf zu Uncharted. Hier geht es nicht um kurzweilige Bombast-Action und oberflächlichen Spaß, hier wird eine bittere, realistische Geschichte erzählt, die zudem auch noch extrem unbequem ist und an keiner Stelle Aussicht auf ein Happy End hat.
Gemeistert haben sie es allemal, diese Geschichte "schön" zu präsentieren, und mit Part 2 (von dem ich dann allerdings kein Fan mehr bin) haben sie es konsequent weitergeführt.


Hier wird gerne mal die Einfachheit kritisiert. Ich denke das kommt überwiegend von Neidern, die der Hype geärgert hat. Klar, man macht im Grunde nichts Anderes als durch sämtliche Gebiete zu schleichen und in der Third Person sein Inventar an Gegnern "anzuwenden". Aber das macht von vorne bis hinten Spaß. Man besitzt eine Handvoll Waffen und die gleiche Menge an Gimmicks (z.B. diverse Bömbchen). Man lootet viel und levelt ein wenig. Das alles findet im übersichtlichen Rahmen statt, und so mag ich ein Single Player Abenteuer.

Ich hatte jedenfalls durchgehend Spaß daran, Infizierte fies zu dezimieren. Weil in Spielen schnell die Hemmschwelle sinkt, tut man das auch bald mit den feindlichen und v.a. feindseligen menschlichen Fraktionen.


TLOU kommt nicht nur inkl. dem ebenso tollen, aber leider sehr kurzen Ellie-DLC "Left Behind" daher, sondern auch mit einer schieren Masse an Optionen. Während mein PC die Shader glücklicherweise in fröhlichen <15min berechnete, brauchte ich locker die doppelte Zeit, um mich vor dem Spiel auch nur grundlegend in den Menüs umzusehen. Da gibt es nicht nur viele Steuerungsoptionen, sondern auch etliche einzelne Grafiktweaks und grundlegende Spieleinstellungen, ganz zu schweigen von den Barrierefreiheitsoptionen.
Man kann hier im Grunde das halbe Spiel über noch seinen Vorlieben entsprechend weiter an den Reglern drehen ^^

Nach dem Spiel kann man gegen ingame-Punkte noch alles Mögliche an Konzeptzeichnungen, Galerien, Charaktermodellen und Modifikatoren freischalten oder Kommentare aktivieren. Toll!


Kein Spiel ist perfekt, bei TLOU kann ich jetzt allerdings maximal Korinthen kacken.

• in 28h Spielzeit begegneten mir Texturflackerer im niedrigen zweistelligen Bereich
  
• in zwei spielbaren Cutscenes war die Kamera mal überfordert und merkwürdig "shaky"
  
• ein paar Mal war das HUD verbuggt und zeigte nur die Hälfte an
  
• die späteren Spielabschnittemit Ellie, sowie ihr DLChaben mir spielerisch weniger gefallen, weil man da doch naturgemäß spürbar schwächer und limitierter unterwegs ist

Wer The Last Of Us zum ersten Mal erlebt, sei es erstmalig für den PC oder überhaupt "jungfräulich", sollte hier unbedingt reinschauen. Man bekommt nicht nur eine Sahneoptik, sondern auch eine krass erzählte Geschichte mit nachvollziehbaren Charakteren, die einem mehrfach nah geht, sowie ein umfangreiches Optionsmenü.
Ich freue mich schon auf mein New Game+ ...im Winter, wenn mir der PC hiermit die Füße wärmen kann ;-)

Wer's wirklich noch gar nicht kennt, dem sei das adrenalingeladene Spaßpendant Uncharted ans Herz gelegt.

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