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Publicada el 9 SEP a las 9:02 a. m.
Actualizada el 9 SEP a las 11:49 a. m.

8.5/10

Das kommt einem doch wohltuend bekannt vor

Es ist ganz klar, woran sich G Warrior orientiert. Es werden die knallharten 8bit-Abenteuer der Contra-Soldaten nachgeahmt - und das auch hier wieder sehr gut.
Ich denke ich muss zum Spielprinzip nicht viel sagen: Run and Gun von links nach rechts und spätestens am Ende eines Levels wartet der Boss mit fiesen Angriffsmustern.
Auch den technischen Aspekt belasse ich bei einer kurzen Erwähnung: als 8bit-Hommage muss ehrlich gesagt nicht viel geboten werden. Optisch erfüllt es seinen Zweck ^^ akustisch werden anständige Tracks geboten. Fühlt sich sehr nostalgisch an. Leider z.B. keine Videofilter.
Das einzig Wichtige ist doch aber:

Gameplay & Spielspaß

Man hat zwei Charaktere zur Auswahl, sammelt auf seinem Weg die ein oder andere Extrawaffe auf und versucht, so wenig wie möglich zu sterben.
Ich habe die Ur-Contras nicht gespielt (erstmalig in 16bit Probotector auf dem Mega Drive), kann den Schwierigkeitsgrad deswegen nicht vergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass es sogar etwas schwerer als das Bekannte ist.
Man zieht durch 6 Levels, die sich im Anspruch selbstredend stetig steigern. Die Bosse werden auch zur immer größer werdenden Herausforderung. Anfangs findet man oft noch gute Taktiken oder gar Positionen, die etwas den Stress rausnehmen - während spätestens im letzten Level die Bosse volle Konzentration erfordern und man ständig nur am Ausweichen ist :-O
Es gibt zwar keine 100% unfairen Situationen, aber beizeiten eben verdammt wenig Platz zum Ausweichen, und es wird in jedem Sekundenbruchteil die richtige Input-Entscheidung abgefragt.
Macht jedenfalls alles sehr viel Spaß und bietet ordentlich Herausforderung.
Als nächstes vielleicht noch zu den...

Optionen

Was kann man in G Warrior alles wie erleben und wie ist es aufgebaut?

Also, zuerst hat man die Wahl zwischen einem männlichen und einem weiblichen Charakter. Das ist nicht nur Kosmetik, sie unterscheiden sich darin, wie sich die Extrawaffen äußern. ER ist eher klassisch unterwegs mit Maschinengewehr, Laser, Spread Shot. SIE macht daraus auch mal einen Flammenwerfer oder leichten Streuschuss. Hat beides seinen Reiz.

Dann gibt es noch einen Schild aufzusammeln, welcher merkwürdigerweise "Bomb" genannt wird. Nein, es gibt keine Granaten oder gar eine Smart Bomb, die alles wegfegt.
Der Schild ist ein zeitlich begrenzter Schutz, der abhängig von der Waffe an Dauer oder Extras (z.B. +Satellitengeschütz) variiert.

Es gibt zuerst drei Schwierigkeitsgrade: Potato (ja, heißt wirklich so ;-), Normal, Hard. Nach einem Spieldurchlauf auf Hard schaltet man den "God" Schwierigkeitsgrad frei.
Die Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich in Gegnermenge und darin, welche Gegner bei ihrem Tod als letzten Gruß noch ein Geschoss loslassen. Vielleicht wird auch insgesamt auf höheren Schwierigkeitsgraden mehr geschossen. Man startet definitiv auch mit unterschiedlich vielen Leben. Und die Schussmuster bei Bossen sind unterschiedlich eng.
Ich wollte es jedenfalls von Anfang an auf Hard wissen. Und Junge das wurde irgendwann ziemlich brutal! Ich benötigte für Level 1-5 erstmal zwei Stunden (insg.). Grundsätzlich ist jedes Level in 5min "zu schaffen" - ja wenn es einem bloß nicht so "zu schaffen" machen würde ;D
Das finale Level mit finalem Boss verschlang in Hard bei mir nochmal über eine Stunde, und ich glaubte schon nach dem ersten Boss nicht mehr so recht an einen Sieg. Niemals aufgeben ist die Devise!

Auch G Warrior ist natürlich nichts anderes als "Pattern Learning". Aber im späteren Verlauf ist das eben sehr viel leichter gesagt als ausgeführt...

Jedes Level hat um die zwei Checkpoints, den letzten vor dem Boss, und tatsächlich hat man in JEDEM Schwierigkeitsgrad (sogar später in "God") unendlich Continues. Ich bin um diese Tatsache sehr froh. In höheren Schwierigkeitsgraden bleiben genug Probleme :-P
Wer es anders möchte, soll halt auf das Continue verzichten, haha!
Später gibt es nicht nur einen Level-Endboss, sondern auch schonmal einen in der Mitte. Ich mochte sie fast alle.

Nun denn, nach gut drei Stunden packte ich also das Ding auf Hard und war sehr erleichtert. Nun wollte ich mit "Potato" das andere Ende des Spektrums ausprobieren. Ui war das easy XD
Trotzdem rechne ich G Warrior hoch an, mit den Schwierigkeitsgraden und den Continues eine super Zugänglichkeit für jeden geschaffen zu haben. Bei so einem kleinen, nischigen Produkt, welches sich an knallhartem Gaming-Urschleim orientiert, nicht selbstverständlich.
Zumal ich es anders kannte: in Super Cyborg quälte ich mich im Normalmodus(!) SIEBEN Stunden lang durch sieben Levels.
Insgesamt hänge ich vielleicht aufgrund dieses Stockholm-Syndroms sogar ein wenig mehr an Super Cyborg und gebe dem auch ein halbes Pünktchen mehr.

https://store.steampowered.com/app/341550/Super_Cyborg/

Kritik
  • Der erste Boss im letzten Level ist dreckig, und bei dem ist der Checkpoint auch leider nicht direkt davor gesetzt. Das war sehr nervig :-/
  • Es läuft pro Level ein 5 oder 6 Minuten - Timer runter, bei Null kommen "Pumpkin Heads" und jagen einen erbarmungslos und unendlich. Weiß nicht, warum man so eine Bestrafung braucht. Die gute Nachricht: selbst ich als langsamer Spieler erlebte diese Bestrafung glücklicherweise NIE (der Timer wird bei jedem Continue zurückgesetzt, und auch bei den Bossen schafft man es entweder in der Zeit oder stirbt eh erstmal hoffnungslos tausend Tode -> Continue & Reset). Hatte davon im Forum gelesen und die Zeit dann mal absichtlich runterlaufen lassen. Blöde Designentscheidung, wenn man mich fragt. Würde das regelmäßig vorkommen, wäre es der reinste unfaire Frustfaktor.

Das war's aber. Erwähnenswert ist noch, dass wohl irgendwann ein dritter auswählbarer Charakter folgen soll. Ein Roboter ist geplant.

Positiv hervorheben möchte ich auch den finalen Kampf, der - spoilerfrei ausgedrückt - das Ballern spielerisch variiert.

Fazit

Nostalgisch-gelungener und ordentlich herausfordernder Contra-Klon. Rückblickend überraschend kurz, für Durchschnittsspieler wie mich selbst auf Hard dann doch in gut 3h erledigt, deswegen aber keinesfalls irgendwo (zu) einfach, denn netto dauert ein Run theoretisch nur 30min.
Aber mei, ein Spaß isses und eine gelungene Hommage, insofern auf jeden Fall eine Empfehlung!
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