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74.0 hrs on record (71.7 hrs at review time)
1274 – Die Mongolen fallen über Japan her.
2024 – Die Invasion wird endlich abgewehrt. ;)

Im Mai 2024 landete das ehemals Playstation-exklusive Spiel „Ghost of Tsushima“ endlich auch auf dem PC und das schöner als je zuvor.

Worum geht’s? Wir spielen Jin Sakai, einen der letzten Samurai auf der fiktiven Insel Tsushima im Jahre 1274, der zweimal nur knapp dem Mongolentod entgeht und fortan als eine Art Guerillakrieger den Kampf gegen die Invasoren aufnimmt. Und auch den Gesinnungskampf gegen seinen Mentor, seinen Onkel, der das Meucheln aus dem Schatten, das Jin neuerdings praktiziert, scharf verurteilt. Für den Onkel gibt es als Samurai nur Ehre im frontalen Kampf – was die Mongolen aber mit ihrem Kampf ohne Regeln auszunutzen wissen. Während Jin also nach und nach die Insel mit fragwürdigen Aktionen befreit, wird er so immer mehr zum Geist von Tsushima, den alle Gegner fürchten.

Die Geschichte reißt keine Innovationsbäume aus, ist aber grundsolide umgesetzt. Spektakuläre Wendungen sollte man aber nicht erwarten.

Wo dieses Spiel heraussticht, ist die grafische Opulenz und das einzigartig gute Kampfsystem.
Den Charaktermodellen sieht man an, dass sie nicht auf dem neuesten Stand der Technik sind, aber die offene Spielwelt ist eine wahre Augenweise. Tolle Landschaften, zum Teil knallig bunt, Blumen- und Pampasgraswiesen, Seen, Strände, einige kleinere Ortschaften, hier kann man Standbild um Standbild machen, sich einrahmen und als Bild an die Wand hängen.

Das Kampfsystem ist das Glanzstück des Spiels und dessen Komplexität wurde genial umgesetzt.
Grundsätzlich gibt es einfache und schwere Attacken, aber es gibt auch vier Haltungen, die spezialisiert für jeweils Schwert- und Speerkämpfer, Schildträger und Barbaren sind und das probate Gegenmittel gegen diese Gegner sind. Entsprechend sehen die Attacken auch komplett anders aus. Attacken kann man ausweichen (Seitschritt oder Rolle) und wenn man das perfekt macht, direkt mit Gegenangriff kontern. Ebenso können Attacken auch pariert werden, selbst Pfeile können abgewehrt werden. Gegner lassen sich umrennen oder treten, eine weitere Sprungattacke gibt es vom Pferd aus. Aber halt, das war noch nicht alles: als Zusatzwaffen kommen Kurz- und Langbogen mit unterschiedlichen Pfeilarten (Feuer, Sprengsatz) zum Einsatz, sowie Rauch- und Schwarzpulverbomben, Kunais (Wurfdolche), Böller, Windglocken (mit entsprechendem Talisman auch als Giftglocken verwendbar) und ich hab jetzt hier bestimmt noch einiges vergessen. Hab ich schon erwähnt, dass es auch Stealthattacken gibt? Oder auch besonders mächtige Attacken, die ausgelöst werden können, wenn man genug Entschlossenheit besitzt? Dass man zu Anfang eines Kampfs die Gegner „herausfordern“ kann, wodurch man 1-5 Gegner direkt ausschalten kann, wenn man es richtig macht? Und und und...

Die Komplexität ist relativ, weil man das alles natürlich nicht von Anfang an kann, sondern nach und nach freischalten muss. Man erhöht seine Legende (= Erfahrungsbalken), indem man Haupt- und Nebenquests erledigt, Forts und Menschen befreit oder Mongolen erledigt. Mit Maus und Tastatur wird es wohl schwierig, aber mit dem Gamepad geht die Haltungswahl plus Nutzen der Zusatzwaffen recht locker von der Hand. Ein perfekteres und befriedigenderes Kampfsystem hab ich bislang nicht gesehen, muss man so sagen. Es ist klar, dass man es selbst erleben muss, Worte können das nur halbgar beschreiben. Ich möchte noch erwähnen, dass man bis zu 6 Talismane ausrüsten kann, die die diversen Fähigkeiten buffen, zusätzlich zu den verschiedenen Rüstungen, die man finden oder sich verdienen kann. Manche verstärken den Nahkampf, manche den Fernkampf, manche sind ein Mix. Diese Rüstungen kann man noch weiter aufleveln, wodurch sie noch stärker werden und auch die Farben lassen sich teils anpassen. Neben den Rüstungen kann man auch (kosmetische) Masken und Kopfbedeckungen tragen, da entstehen wirklich wilde Stilmixe.

Kommen wir zur Open World. Da bin ich zwiegespalten, mir war das eine Nummer zu unnötig groß. Wie bei einem Ubisoftspiel ploppen permanent Fragenzeichen auf, die man natürlich abarbeiten will. Aber hier hat das auch einen Sinn, denn die Onsen (Heißwasserbecken), Bambusstände und was es da noch alles gibt, erhöhen den Lebensbalken und die Entschlossenheit, mit der man sich heilen oder Spezialattacken auslösen kann. Ist man in der Nähe eines dieser besonderen Punkte, wird man von einem Vogel dahin gelotst oder der Wind (!) zeigt einem die Richtung des nächsten Ziels an; das ist wirklich mal clever gelöst, um das Bild möglichst interfacefrei zu halten.

Kommen wir mal zum Ton. Der OST ist eher unauffällig, aber das ist ja erstmal nichts schlechtes. Aber ein Track sticht heraus: The Way of the Ghost (feat. Clare Uchima), das Teil ist ein Knaller.

Auf dem PC werden uns die Sprachen Englisch, Japanisch, Deutsch angeboten. Englisch ist der Originalton (soweit ich weiß), Japanisch soll man nutzen, um das volle Erlebnis zu haben, aber ich muss sagen, als jemand, der japanische Filme zu Hunderten gesehen hat, hat mich der Japan-Dub ehrlicherweise nicht überzeugt. Also bin ich auf Deutsch gewechselt und siehe da, das ist grundsolide Arbeit, vor allem Jins Sprecher hat überzeugt. Aber eine Sache muss ich hier ganz klar kritisieren: wie die japanischen Namen und Orte in Deutsch ausgesprochen werden, da rollen sich einem die Fußnägel hoch. Wäre es wirklich so schwer gewesen, hier noch einen Japanischsprachler als Berater hinzuzuziehen? Dann wäre die Vertonung ziemlich perfekt gewesen.

GoT hat noch einen DLC an Bord, die Insel Iki. Hier erfahren wir mehr über Jins Vergangenheit bzw. seinen Vater. Hätte ich nicht zwingend gebraucht und da ich den DLC nach dem Hauptspiel gemacht habe, war da auch die Luft schon etwas raus. Weil das Pferd hier übrigens einen Sturmangriff lernt plus entsprechender cooler Pferderüstung, würde ich empfehlen, den DLC schon recht früh anzugehen und nicht erst am Ende der Hauptgeschichte. Man sollte aber weit genug sein, dass man zumindest schon alle vier Haltungen beherrscht, sonst wird’s unnötig schwer.

Was ich mir hier noch gewünscht hätte, wären 2-3 Presets für Rüstung/Ausrüstung gewesen, ohne dass man jedes Mal ins Menü zurück muss, um die Klamotten von Stealth auf Bogen oder Nahkampf zu wechseln. Immerhin, die Navigation durchs Menü geht sehr leicht von der Hand, das ist alles sehr durchdacht.

GoT ist übrigens kein Souls-Like-Spiel. Man wird zwar sicherlich das eine oder andere Mal sterben, aber grundsätzlich geht auch der Kampf gegen zahlreiche Gegner lockerflockig von der Hand, wenn man das Kampfsystem erst einmal beherrscht. Von diesem Spiel könnte sich auch ein Assassin's Creed mal eine große Scheibe abschneiden. Wir werden sehen, wie armselig deren neuer Ableger in Japan im Vergleich hierzu werden wird.

Spielzeit Hauptspiel (mit Fragezeichen abklappern): 60 Stunden
DLC: 10 Stunden

Den Legendenmodus (aka Multiplayer) habe ich nicht ausprobiert.

Hier gibt’s nicht nur eine einfache Spielempfehlung, sondern dieses Spiel sollte man unbedingt ausdrücklich gespielt haben. Eines der besten Spiele überhaupt, ein Meisterwerk trotz kleinerer Schwächen. Doppeldaumen nach oben!
Posted 31 December, 2024. Last edited 3 January.
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28.4 hrs on record
Uncharted, ein vormals Playstation-exklusives Franchise schlägt nun Ende 2022 mit dem vorerst letzten Abenteuer auch auf dem PC auf und um es vorwegzunehmen: Heidewitzka!

Unser Hauptprotagonist ist in Teil 4 der Saga auf der Suche nach einem Piratenschatz. Daraus entspinnt sich eine Schnitzeljagd, die sich gewaschen hat. In 22 sehr unterschiedlichen Kapiteln wird fortan die Sau rausgelassen. Was hier an Feuerwerk abgebrannt wird, dürfte man selten erlebt haben. "Spektakulär" trifft es leider nur annähernd. Selbst ein Indiana Jones verkrümelt sich da vor Scham in die Ecke...

Die Kapitel sind dabei recht linear, was aber auch gut ist, weil es dem Spielfluss zuträgt und man sich nicht irgendwo verzettelt oder Nebenmissionen macht, sowas gibt's hier nämlich nicht. Hier wird geradeaus eine Geschichte erzählt und das ist gut so! Es gibt lediglich ein paar versteckte Schätze/Gegenstände, die man optional mitsammeln kann und ab und an mal ein paar Notizen. Das war's, kein Gramm zu viel!

Ebenfalls löblich: es gibt keine Erfahrung/XP/Levels oder Fähigkeiten, die erlernt werden müssen. Nathan ist Nathan und bleibt Nathan und kann alles von Anfang an. Das tut so unfassbar gut, nicht mehr unnötig irgendeinen Mist grinden zu müssen, um sich zu verbessern. Rein ins Abenteuer und ab die Lutzi!

Trifft man also mal auf Widersacher, hat man in der Regel die Wahl zwischen Stealth und Ballerei (wobei Nathan Drake kein Superman ist und schnell sterben kann). Beides macht Laune und wird nie alt. Am PC kann man auch mit dem Controller steuern und mit der Maus schießen (Headshots müssen eben sein), das ist sehr löblich. Zwei Waffen (+ Granaten) trägt man immer bei sich, eine Pistole und ein Gewehr o. ä., erledigte Gegner lassen ihre Waffen fallen und man kann permanent durchtauschen, wenn man möchte.

Abseits der Massenschießereien wird dann viel geklettert und mit dem Seil herumgeschwungen, dass selbst ein Tarzan Pipi in den Augen bekommt. Irgendwie haben es die Entwickler geschafft, das nicht allzu nervig werden zu lassen. Man klettert viel, aber nicht so viel, dass man keinen Bock mehr hätte. Das Pacing ist extrem gut gelungen, es stellt sich quasi nie Langeweile ein. Überraschenderweise ist das Spiel dann nach 15 Stunden auch schon vorbei und man wurde bestens unterhalten.

Zusätzlich zu der gut dosierten Action gesellt sich eine wirklich beeindruckende Optik, das Spiel ist von 2016, wirkt in 2022 aber immer noch taufrisch. Ein Genuss!

Die Musik ist mir jetzt nicht sonderlich aufgefallen, aber wenn mal was zu hören gab, dann war das auch auf einem hohen Niveau. Die deutsche Synchronisation hat mir wirklich gut gefallen, auch hier hohes Niveau.

Die Erweiterung "Lost Legacy" ist mit im Paket enthalten und bietet nochmal 7 Stunden weiteres Feuerwerk, diesmal mit zwei weiblichen Darstellern, die eine gute Chemie miteinander haben. Claudia Black spielt hier Chloe Frazer und sie ist ein wahrer Leckerbissen. :)

In der Erweiterung geht es nach Indien und obwohl das Hauptspiel alles anderes als hässlich ist, setzt es hier nochmal einen drauf. Die Grafik ist zum Teil atemberaubend! Dass es hier auch an allen Ecken und Enden kracht, muss ich wohl nicht mehr extra erwähnen... unbedingt spielen!

Es gibt allerdings einige wenige Punkte, die die Immersion etwas einschränken:
- Es sind immer irgendwelche passenden Klettermöglichkeiten vorhanden und es gibt immer Halt für den Kletterhaken, wo es es gerade notwendig ist. Hunderte/Tausende Jahre alte Gegenden, aber Klettermöglichkeiten sind inklusive.
- Die Gegner sind immer schon vor einem am Ziel. Man klettert/hangelt sich durch Orte, die seit Jahrhunderten unberührt sind und die nicht anders zu erreichen sind und dann wartet schon das Empfangskommitee auf einen. Haben die den Aufzug genommen oder was?
- Bei der Pirateninsel im Hauptabenteuer erschließt sich nicht, wieso das alles unentdeckt blieb, schon gar nicht für Leute, die danach ihr Leben lang suchten. Eine Runde mit dem Flugzeug und der Drops wäre gelutscht gewesen. Ähnlich auch im Indienableger.

Aber ist ja klar, wieso das so ist: weil Plot. Wenn man das ein wenig beiseite schiebt, hat man aber riesigen Spaß.

Was bleibt also? Die Portierung ist zweifelsohne gelungen, das Abenteuer ist kurzweilig und niemals langweilig. Und solch ein Krach und Wumms dürften selbst alte Spielhasen eher selten erlebt haben.

Uncharted 4 ist ohne jeden Zweifel unbedingt zu empfehlen!
Posted 23 November, 2022. Last edited 29 December, 2022.
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40.7 hrs on record
Days Gone. 2 Jahre nach Playstation-Exklusivrelease im Jahr 2019 schlägt das Spiel dann auch auf dem PC auf. Ich hab es durchgespielt und hadere jetzt, ob ich es gut oder eher schlecht finden soll, auch wenn die deutliche Mehrheit begeistert ist. Diese Begeisterung kann ich keineswegs teilen, aber ich werde wohl dennoch einen Daumen hoch geben, ein Rohrkrepierer ist es ja nun auch nicht. Aber ich will mal erläutern, was das Spiel nicht gut macht.

Vorweg haken wir mal die guten Sachen ab:
- Der Soundtrack ist ganz gut, sofern er mal zu hören ist.
- Die Grafik macht einiges her, die Open World sieht wirklich gut aus.
- Die Freakerhorden sind grundsätzlich eine gute Idee.
- Die Story reißt keine Innovationsbäume aus, ist aber recht stimmig inszeniert.

Dann kommen wir mal zu den negativen Dingen:

Den größten Fehler, den dieses Spiel macht, ist auf eine Open World zu setzen. Das hat man wohl gemacht, weil das gerade irgendwie jeder macht. Mit der offenen Spielwelt kommen viele Dinge daher, die keinen Sinn ergeben. An jeder Ecke finden sich Logiklöcher, die löchriger sind als bei einem Schweizer Käse. Das fängt schon damit an, dass jeder mit einem Motorrad durch die Gegend fährt. Autos gibt es nicht, Pferde auch nicht. Sprit scheint generell kein Problem zu sein. Das Spiel wirbt zwar damit, sich durch "Amerika" zu kämpfen, aber wir sind hier nur in Oregon unterwegs. An jeder Ecke sind Banditen und Camps, aber Ressourcen sind kein Problem, auch nach den 2 Jahren, in denen die Pandemie nun wütet. Allzu groß ist die offene Spielwelt nun auch nicht. Und was die Pandemie angeht, naja... wie die Freaker entstehen, wird nicht zufriedenstellend erklärt. Später erfährt man, dass es wahrscheinlich Luftübertragung ist, aber das hindert niemanden daran, massenweise Freaker blutspratzelnd niederzumetzeln, durch verseuchte und versiffte Höhlen zu laufen, oder gar Freakerohren als Währung im Camp einzutauschen. Ja nee, ist klar.

Open World ist es spätestens dann nicht mehr, wenn man in einer Mission ist, dann gibt es nämlich Grenzen ("Missionsgebiet wird verlassen"). Die Missionen sind überwiegend Sammelaufträge und das war vor 15 Jahren schon öde. Man wird von einer Person gerne auch mehrmals durch die Gegend geschickt, Open World halt. Weitere "Highlights" sind Lauschaufträge, Auftragsmorde, NERO-Stützpunkte plündern (inkl. Sprit suchen für den Generator, uff), Plünderercamps vernichten, um irgendwelche Camppunkte zu sammeln, damit die Leute dort freundlicher werden und die Shops mehr verkaufen. Das ist alles nicht einmal ansatzweise spannend und seid vorgewarnt, von dem Kram gibt es haufenweise zu erledigen, das hört gefühlt gar nicht mehr auf. Und wenn man glaubt, man hat das Gröbste hinter sich, dann öffnet sich die Karte im Süden und man darf ein 4. Camp "befriedigen". Yeah! Wer kommt auf solche Schrottideen?
Eine weitere Schrottidee ist, dass Deacon eine Art Detektivsicht hat, um Spuren zu finden/Leute aufzustöbern. Ohne das Schritt für Schritt zu machen, findet man sein Ziel leider auch nicht. Diese kack Sucherei die ganze Zeit über war mit das Nervigste, was einem hier angeboten wurde.

Also, um es kurz zu machen: die Open World dient nur dazu, sinnlos von A nach B nach A nach C nach A geschickt zu werden und das gefühlt in einer Endlosschleife. Immer wieder macht man den gleichen Mist, selbst im Rahmen der Hauptgeschichte. Die Spielzeitstreckung ist so offensichtlich, dass man den Entwicklern die Spieleschachtel um die Ohren hauen möchte. Oh wait, nur digitaler Verkauf, oder?

Days Gone wird einen so um die 40 bis 50 Stunden beschäftigen, aber das hätte man auch deutlich knackiger in 20 Stunden packen können. Aber dann wird's schwer, das Ganze zum Vollpreis anzubieten, gell? Aber damit komme ich zu meiner finalen Meinung: wenn man die Open World weggelassen und die ganze Story als fetzige Kampagne inszeniert hätte, dann wäre das Spiel ein Kracher geworden! Wenn man Deacon nicht zum Teilzeitarschloch gemacht hätte und seinen Kumpel Boozer nicht zur Biker-Heulsuse, der ohne Betreuer nix gebacken bekommt, dann wäre aus dem Kracher ein Oberkracher geworden. Aber so reicht's dann doch nur zum Mittelmaß...

Der kleine Hundewelpe gibt Bonuspunkte. Abzüge in der B-Note dafür, dass man den Hund später nicht mehr sieht.

Dicke Minuspunkte gibt's dafür, dass Wölfe mal wieder böse Tiere sind, die Menschen angreifen. Das hat mit der Realität nichts zu tun und schürt nur wieder Vorurteile.

Ich will letztlich nicht sagen, dass man mit Days Gone auch in der offenen Spielwelt keinen Spaß haben kann, aber es zieht sich wie der immer gleiche Kaugummi, auf dem man einen ganzen Tag lang unmotiviert herumkaut. Das sollte man wissen und einplanen. Viel Spaß.
Posted 7 July, 2022. Last edited 9 July, 2022.
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22.1 hrs on record
Puh, wo fängt man hier an?
Mit Halo verbindet mich eigentlich nichts, war halt XBOX-exklusiv und schwirrte immer irgendwie so im Hintergrund-Orbit rum dank der zahlreichen Lobgesänge auf die Serie. Nun kann man die allermeisten Spiele auch auf dem PC zocken. Die Masterchief-Edition mit 6 Vollpreis-Halos für 20 EUR im Sale ist wirklich mal... günstig. Grundsätzlich sind Shooter ne coole Sache, da musste ich also nicht zweimal überlegen.

Aber ach, je länger ich spielte, umso tiefer wurde der Fall. Reach und H1 beendet, H2 abgebrochen, den Rest geknickt.

Los ging es also mit Halo Reach, das wirklich gut zu spielen war. Die Grafik angestaubt, aber in Ordnung, Musik auch im grünen Bereich. Aber hier macht sich schon bemerkbar, was scheinbar die ganze Reihe verfolgt. Gegnervielfalt quasi nicht vorhanden, dafür Fluten an Gegnern, nur zwei Waffen im Gepäck, denen auch irgendwie der Wumms fehlt, kein Sprint. Die Fahrzeugsteuerung ist mal völlig für die Katz, es geht immer dort lang, wo die Maus "hinguckt". Übel. Und die Laufwege, alter Falter. Bei Reach aber noch im Rahmen. Hat mir insgesamt aber noch gefallen.

Dann Halo 1: Puh...puh...ja, also...nee. Was für ein Gekrampfe und Gemurkse. Das war wie Serious Sam, Gegnerwelle um Gegnerwelle mit immer den gleichen Widersachern. Es wurde auch nicht besser, dass die Grafik wie von 1736 aussieht. Ich weiß, altes Spiel und so, aber es ist, wie es ist. Eye-Candy ist anders. Ich weiß auch gar nicht, wie man das Teil ohne Trainer durchspielen kann, ist mir ein Rätsel. Es gibt permanent und pausenlos auf die Fresse und man stirbt tausend Tode. Das begräbt ziemlich schnell die Moral. Vielleicht bin ich mittlerweile auch zu alt für sowas, wer weiß. Aber das allerschlimmste, die wirklich reinste Folter waren die Levels. Ich hab schon viel gesehen in meinem Spielerleben, aber DAS hier schafft es in die Top 10 der beschissensten Dinge, die ich erleben durfte. Endlosigkeit wird hier komplett neu definiert. Das ist wie "Täglich grüßt das Murmeltier", die Levels sehen zum Teil alle gleich aus, man läuft Stunden (!) in den immer gleichen Levels rum, und noch ne Etage, und noch eine, und noch eine, und noch ein Raum, und noch einer, und noch einer... usw. Und am Ende dann den gleichen Weg zurück. Das auch noch ohne Marker. Weil alles gleich aussieht, sucht man sich auch 'nen Wolf nach dem Weg. Während eine Gegnerwelle nach der anderen kommt. Also, ich weiß nicht, ich bin nicht überzeugt.

Halo 2: Das Beste sind die Zwischensequenzen, das ist grafisch derart hohes Niveau, dass ich nur anerkennend nicken kann. Ansonsten das Gleiche vom Alten: gleiche geringe Gegnervielfalt, nur 2 Wummen, die gefühlt keinen Schaden machen, kein Sprint, vermurkste Fahrzeugsteuerung, etwas geringere Levelstreckungen als bei Teil 1, aber dafür mit der wesentlich besseren Grafik. Aber so Mission 10 von 15 war dann die Luft endgültig raus, ich konnte und wollte nicht mehr.

Hab dann mal bei den anderen Teilen auf Youtube reingeschaut und auch da sehe ich das Gleiche wie schon bei den anderen Teilen.

Also nein, das Kapitel Halo hat sich damit auch erledigt für mich. Vielleicht fehlt mir die Nostalgiebrille, vielleicht hab ich schon zuviel gespielt, gesehen und erlebt, als dass mich die Reihe noch "überraschen" könnte. Ich verstehe zum gewissen Teil die kultische Verehrung, Xbox + exklusiver Shooter = Highlight zur damaligen Zeit, aber zu keinem Zeitpunkt hab ich jetzt gedacht: Wow, geil, Kracher, ich muss weitermachen!

Einfach nicht mein Ding, deshalb: Daumen runter.
Posted 27 July, 2021. Last edited 21 October, 2021.
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32.4 hrs on record (23.7 hrs at review time)
Early Access Review
Ich HASSE dieses Spiel! Ich LIEBE dieses Spiel!

DK2, der Nachfolger des Taktikspiels von 2014, das einem klar die Grenzen seiner eigenen Frusttoleranz aufgezeigt hat. Ich habe mich meinem Dämon gestellt und den Kampf erneut aufgenommen...

DK2 wurde optisch runderneuert, wobei es auf die Grafik hier nicht zwingend ankommt. Die Sicht hat man immer von oben, wobei man auch recht nah ranzoomen kann. Das ist inbesondere dann notwendig, wenn zwei Einheiten nah zusammenstehen oder wenn man nur einen Minischritt gehen möchte, um genau im richtigen Winkel um eine Ecke zu schauen. Das klappt aus der Totalen nicht so recht.

Die Karten sind am Anfang vergleichsweise winzig und lassen sich in Sekundenschnelle erledigen. Ein Zeitlimit gibt es grundsätzlich nicht. Das Geschehen lässt sich jederzeit pausieren zur weiteren Planung. Später, vor allem zum Ende hin, werden die Karten sehr groß, meines Erachtens schon etwas zu groß. Gut, auf die Größe kommt's nicht an, die Vorgehensweise zählt. Hier liegt dann auch das größte Frustpotenzial begraben. Recht früh noch geht es nur darum, alle Terroristen zu erledigen, ab und an gibt's dann auch mal eine Geiselrettung oder es gilt, eine Zielperson zu finden und zu exfiltrieren. Auch Bombenentschärfungen gibt es ab und an. Piece of Cake...

Aber dann zieht das Spiel an und zwar ohne Gnade. Geiselrettung wird die vorherrschende Thematik, garniert mit dem würzigen Wort "Extreme". Hauptsächliche Probleme: merken die Terroristen, dass man angreift, werden die Geiseln gern mal ruckzuck erschossen und nervig wird's auch dann, wenn einem laufend irgendwelche Zivilisten vor die Flinte laufen, die dann auch nicht weglaufen wollen (verjagen geht nicht). Das sind so Punkte, worauf man wenig Einfluss hat, was aber sofort den Einsatz fehlschlagen lassen kann bzw. die Sternewertung drückt. So mal eben eine Karte machen, ist dann nicht. Zwar sind auch die Gegner immer zufallsplatziert, aber die Varianz hält sich in Grenzen; nach einigen Neustarts weiß man in der Regel, wo die Orte sind, an denen man vorsichtiger vorgehen sollte. Das Ergebnis jeder Karte wird in 1-3 Sternen gemessen. Idealerweise will man die 3 Sterne, dabei darf aber keine Einheit und vor allem kein Zivilist und schon gar keine Geisel sterben. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Denn irgendwas geht immer schief... Schnief. Manche Karten durfte ich bestimmt Dutzende oder Hunderte Male wiederholen - über Stunden. Das geht ganz ehrlich an die mentale Substanz! Ich bin kein Freund ewiger Wiederholungen, ganz im Gegenteil, aber hier hab ich so lange weitergemacht, bis am Ende immer die 3 Sterne auf mich warteten. Da weiß man dann, was man geleistet hat... Unglaublich, wie nah Frust und Motivation bei diesem Spiel beieinander liegen. Scheiße, was hab ich mich aufgeregt zum Teil…

Man kann sich optional auch noch mehr quälen, wenn man das möchte. Jede Mission hat 3 Bonusziele, entweder das Ganze als Lone Wolf abschließen, ohne Plan oder auschließlich mit Plan, oder die Zeit der Entwickler schlagen. Irgendwelche weiteren Auswirkungen hat das aber nicht.

Zusammenhängende Missionen wie im Vorgänger, wo man mit einer Truppe 3-4 Missionen schaffen musste, gibt es hier nicht, Permadeath ist mir auch nicht untergekommen. Eine Kampagne wurde aber schon angekündigt für die Zukunft.

Aktuell gibt es 4 Klassen: Assault, Support, Sniper und Grenadiere. Zumeist ist man mit den Assaultern unterwegs, aber man kann da variieren, wie man lustig ist. Aber Scharfschützen in engen Räumen sind vielleicht nicht die beste Idee. Das Spiel schlägt die Klassen pro Mission vor, das passt in der Regel auch.

Jede Klasse hat unterschiedliche Waffen, die Aussaulter haben eher handliche Schießprügel, der Support leichte Maschinengewehre, die Scharfschützen entsprechende Gewehre und die Grenadiere können neben Blei meist noch Granaten verschießen. Jede Waffe wiederum lässt sich mit optischen Aufsätzen verbessern oder alternativer Munition bestücken. Schallgedämpfte Maschinenpistolen fand ich recht charmant, treffsicher und leise, wenn man nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen will. Ansonsten gibt's noch Frag-, Blend-, und Rauchgranaten, Türkameras, diverses Werkzeug, um Türen wegzukloppen/-zusprengen (inkl. einer Shotgun), selbst Wände kann man mit einer Sprengladung einreißen. Hier kann man sich austoben, bis der Arzt kommt. Und da kommt wohl noch mehr, das Spiel ist ja noch Early Access.

Das ganze Arsenal steht anfangs natürlich noch nicht gesamt zur Verfügung, das Zeug muss man sich kaufen, und zwar mit den verdienten Sternen. Also wenn ein Gewehr 6 Sterne kostet, sind da schon mal 2 erfolgreiche Missionen fällig. Die Einheiten leveln ebenso auf, aber man kann keine Punkte oder ähnliches verteilen, sondern sie werden allgemein einfach besser, sie steigen auch im Dienstgrad. Gilt aber nur für diejenigen, die an Einsätzen teilnehmen. Bankdrücker bleiben Bankdrücker. Ob das später mal relevant wird, muss man abwarten. Angekündigt wurde aber bereits schon, dass ein Fertigkeitenbaum kommen wird.

Gesteuert werden die Einheiten, indem man ihren Weg quasi vorzeichnet. Im Pausenmodus entsteht so ein Plan, wer wie wo zu gehen hat. Man kann das aber auch in Echtzeit machen. Prinzipiell muss man aber jede Einheit einzeln steuern, so eine Art Teamsteuerung gibt es nicht (wäre aber manchmal wünschenswert). Sprinten ist ebenso möglich wie in die Hocke gehen. Türen können leise aufgemacht werden oder per Kick (Door Kickers eben…), das kann man gern noch damit verbinden, eine Granate in den Raum zu werden. Manche Türen sind nicht einfach so zu öffnen, sondern müssen dann leise geknackt oder aufgebrochen werden (was entsprechend Lärm verursacht).
Zu jedem Pfad, den man zeichnet, lässt sich auch schrittweise die Blickrichtung definieren. Nur bei leisen Waffen kann man den Schuss selber auslösen oder es bleiben lassen, ansonsten werden die Bösen automatisch bei Sichtkontakt erledigt. Oder unsere Einheit beißt ins Gras, wenn man zu forsch war, kommt auch mal vor. Kommt häufig vor. Sehr häufig. Diese verdammten Selbstmordattentäter...

Also, was haben wir jetzt? Ein Spiel, dass mit seinen bislang rund 50 Missionen sehr gut zu unterhalten weiß, wobei Unterhaltung relativ ist. Ich hab dafür rund 30 Stunden gebraucht.

Es gibt noch Koop-Missionen, bei denen die Einheiten zwischen beiden Spielern aufgeteilt werden. Klingt spaßig und chaotisch zugleich (wer gibt wem die Schuld, wenn es schiefläuft?). Den Doppelfrust muss man dann auch erst mal abkönnen, haha. Ich konnte den Modus leider (noch) nicht ausprobieren.

Es gibt eine Steam-Workshop-Anbindung. Damit ist die Langlebigkeit des Spiel schon mal gesichert.

Als Taktik-/Strategiespiel ist Door Kickers 2 meines Erachtens jetzt schon Referenz. Mir fällt eigentlich kein direkter Konkurrent ein. Das Spiel ist jeden Euro wert, hat ohne Ende Wiederspielwert und wer weiß, was da noch in Zukunft kommt. ABER: man muss eine gewisse Frusttoleranz haben. Die hab ich nicht, aber ich bin dennoch drangeblieben. Was sagt das über das Spiel aus? ;-)
Posted 15 June, 2021. Last edited 20 June, 2021.
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13.3 hrs on record
Als jemand, der Life is Strange gespielt (und gemocht hat), hatte ich das Spiel durchaus im Focus. Aber als ich dann hörte, dass LGBTQ ein Bestandteil des Spiels wäre, hab ich einen Bogen drum gemacht in Erwartung, von politischer Propaganda zugemüllt zu werden. Das reicht mir schon im realen Leben. Nun gab es das Spiel im Juni umsonst und mangels Alternativen dachte ich mir, guckste es dir halt an und schaust mal, wie es wird. Und was soll ich sagen: wirklich ein gutes Spiel (und zwar nicht, weil ein Genderlabel dranklebt). Der Genderanteil ist recht gering, spielt eigentlich nur im 1. Kapitel eine (untergeordnete) Rolle und wenn wir mal ehrlich sind, hätte man für Tyler auch einen anderen Hintergrund finden können. Das fühlt sich so an, als musste das so rein ins Spiel, um eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen. Vielleicht konnte man damit ein paar Gelder generieren oder es war ein Herzensprojekt für jemanden, aber sei's drum, das Ergebnis ist ein gutes geworden.

Es geht um die vormals getrennten Geschwister Tyler und Alyson, die sich nach langer Zeit wiedersehen und nun eine Familientragödie aufarbeiten müssen/wollen. Die Geschichte ist natürlich das Herzstück hier und berührt durchaus, in den rund 10 Stunden wird man hier gut bei der Stange gehalten und man möchte selbst auch mehr wissen.

Viel Gameplay gibt es hier nicht, das schrammt hier knapp an einem Walking Simulator vorbei, aber das ist auch nicht schlimm, wenn man damit kein Problem hat. Die grafische Darstellung ist gut gelungen, das Spiel ist wirklich hübsch. Die Gesichter sind etwas hölzern, aber das ist noch im Rahmen. Die musikalische Untermalung ist sehr gut gelungen, die deutsche Synchro ist auf einem guten Niveau. Tylers Synchronsprecher war nicht so mein Fall, aber das sollte wohl so sein.

Die Entscheidungen spielen kaum eine Rolle. Je nachdem, wie sehr sich die beiden Geschwister verstehen, mündet das in 2 Enden bzw. Epiloge.

Ich mach's kurz: wer sich von LGBTQ abgeschreckt fühlt wie ich, kann hier trotzdem zuschlagen, denn er bekommt (fast) keine politische Ideologie um die Ohren gehauen. Dafür gibt's eine einfühlsame und auch traurige Geschichte, die man mal erlebt haben kann.
Posted 4 June, 2021. Last edited 4 June, 2021.
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9.4 hrs on record
Ich begehe jetzt ein Sakrileg: ich gebe N:A den Daumen runter. Nach rund 10 Stunden in diesem Spiel hab ich gemerkt, dass es einfach nicht mein Ding ist.

Es steckt viel Gutes im Spiel, z .B. der phänomenal gute Soundtrack; die Story, wenn man ein Faible für Philosophie hat; den Ideenreichtum innerhalb des Spiels, der sich auf vielen vielen Ebenen entfaltet und der darin endet, dass es gefühlt 300 Enden gibt, die man z. T. auch nur erreichen kann, wenn man das Spiel dreimal durchspielt und selbst da ist noch Abwechslung drin.
Eine Kleinigkeit, die ich wirklich gut fand, ist, dass alle Questziele auf der Karte angezeigt werden und nicht nur die, die man aktuell angeht (bei Nier kann man keine Quest wählen, die man primär machen will). So kann man alles abfrühstücken, wenn man in der Gegend ist und muss nicht zehnmal hin und her, weil man später merkt, dass man zuvor an einem Questziel vorbeigelatscht ist. Sowas sollte es in vielen Spielen geben, inbesondere Rollenspielen.

Aber bei all dem Lob gibt es ein paar Dinge, die mir den Spaß geraubt haben.
Die Grafik sieht extrem belanglos und trist aus, ich kann die Lobpreisungen diesbezüglich nicht nachvollziehen. Das ist alles genauso öde anzuschauen wie die ganze Welt trist und öde ist. Gut, Postapokalypse, schon klar, aber immer die gleichen Roboter an jeder Ecke und ab und zu auch mal ein Elch oder Wildschwein (die man reiten kann), das ist einfach zu wenig. Durch diese Welt zu streifen, fühlt sich einfach nicht spannend an. Und es wird auf dem PC nicht besser, dass Square Enix es nicht hinbekommt, hier mal zumindest HD-Texturen nachzuliefern. Für sowas muss man auf externe Quellen ausweichen, unfassbar.
Die Quests sind relativ öde und beinhalten viel backtracking. Erst später im Spiel wird es erträglicher, wenn die Schnellreise aktiviert wird. Bis dahin ist man beraten, nur die Hauptstory zu machen. Aber so oder so, permanent wird man kreuz und quer über die Karte geschickt. Und wo wir schon bei Karte sind: die ist unzumutbar anzuschauen, weil man quasi nichts dort wiedererkennt. Grausam.
Und das Ärgernis, was dem Spiel bei mir das Genick gebrochen hat: es gibt kein autospeichern. Man muss aktiv speichern, sonst Fortschritt weg. Ich hab mir einen Fisch gegönnt, dann kam der Abspann, Ende K und zwei Stunden Fortschritt im Nirvana verschwunden. Das fand ich so spaßig, dass ich das Spiel deinstalliert habe.

Ich rate ausdrücklich NICHT davon ab, das Spiel zu spielen, es ist wirklich außergewöhnlich. Aber subjektiv gesehen hat es mich nicht in seinen Bann gezogen und mich mit einem A***tritt verabschiedet. Klar, mein Fehler, ich hätte speichern können/sollen (wenn ich dran gedacht hätte), aber ich war wohl schon zu sehr auf autospeichern konditioniert und hab's verpennt. Und die Alternative, mich noch mal durch die Ödnis zu säbeln: Nein, danke.
Posted 22 May, 2021. Last edited 9 July, 2022.
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14.2 hrs on record
AC7 ist ein arcadelastiger Jet-Shooter und ich habe lange überlegt, ob ich es mal spiele oder nicht. Und jetzt überlege ich, ob man es empfehlen kann oder nicht. Ist nicht hundertprozentig mein Genre, aber dann doch mal was anderes. Also im Sale für 15 EUR mal mitgenommen und durchgespielt (etwa 20 Stunden kann man wohl einplanen).

Haken wir mal das Positive ab:
Der OST ist ne Wucht und ist nie negativ aufgefallen. Sehr abwechlungsreich zudem, der ganze Soundtrack umfasst auch mal lockere 6 CDs.
Die Zwischensequenzen, verteilt zwischen den 20 Missionen, sehen sehr gut aus und sind auch recht umfangreich (um die 70 Minuten), die Grafik in-game ist auch recht ansehnlich. Städte, Gebäude, Bäume etc. sehen nicht soooo beeindruckend aus, aber Zeit, sich das in Ruhe und in der Nähe mal anzuschauen, hat man eh nicht.
Die Gefechte gehen recht flott von der Hand, die Bordkanone hab ich nie gebraucht und ich hätte sowieso nie was damit getroffen. Im Prinzip holt man alles mit zielsuchenden Raketen vom Himmel, gerne auch mal mit 4 oder 8 gleichzeitig. Bodenziele radiert man auch zielsuchend aus. Hört sich alles recht wenig abwechslungsreich an, ist es aber eigentlich nicht, weil man mit den Zielen echt erschlagen wird und gerne nimmt das Ganze auch mal eine Wendung inmitten der Mission.
Es gibt reine Zerstörungsmissionen, aber auch Eskorten, bei der das Ziel nicht sterben darf. Es gibt Tages- und Nachteinsätze, das Wetter spielt auch mal mit (Gewitter!) und die 20 Missionen sind am Ende dann schon recht kurzweilig gestaltet.

Inwieweit die diversen Flieger sich unterschiedlich spielen, weiß ich nicht, ich hab am Ende nur 3 benutzt. Gefühlt muss man da aber nicht so drauf achten (Arcade eben), insofern sind die DLCs wohl nur Geldmacherei. Aber wer weiß, bin halt kein Genreprofi.

Aber hier mal, was mich gestört hat:
Manche Missionen, insbesondere so ab der Hälfte, nehmen an Komplexität zu. Man hat das Ziel der Mission erledigt und auf einmal gibt es ein neues Missionsziel und wieder werden zig Gegner auf einen geworfen. Und obwohl man mit Flügelmännern spielt, hat man das Gefühl, alles alleine machen zu müssen. Wer fühlt sich hier an Call of Duty erinnert?
Eines der Probleme ist, dass man z. T. gar nicht mitbekommt, was gerade Ambach ist, weil man pausenlos über Funk zugequatscht wird und das neue Ziel nicht immer offensichtlich ist. Man kann ja schließlich nicht auf alles achten.
So ein ganz besonderes Beispiel ist Mission 13. Dort muss man mit einer zugewiesen Waffe irgendwelche Silos wegbomben. Die Waffe ist so scheiße, dass ich 10-15 Minuten für ein (!) Silo gebraucht habe. Und dann steigen auf einmal aus den restlichen Bunkern Raketen auf, die man nun unter Zeitdruck abfangen darf. Und da die geradeaus in den Himmel gehen und der Flieger dort nicht hinterherkommt, artet das schnell in Frust aus, weil die Mission dann gescheitert ist. Den Frust könnte man abfedern, wenn man nach dem Versagen halbwegs zeitnah wieder einsteigt. Aber...

Aber hier die schlechte Nachricht: das Checkpoint-System ist der letzte Witz!
Stellt euch vor, ihr seid 15-20 Minuten in einer Mission und ihr versagt, weil ihr das Ziel nicht mitbekommen habt, weil das Ziel tot ist oder weil man zu langsam ist oder weil man selbst irgendwo gegengeknallt ist oder abgeschossen wurde oder weiß der Teufel was, dann heißt das eiskalt "Neustart der Mission". Von Anfang an. Im Ernst. Total erfreulich sowas....
Manchmal erbarmt sich das Spiel und gibt euch einen Checkpoint, aber insbesondere ab der Hälfte des Spiel verlangt das Spiel eine hohe Frusttoleranz dank zahlreicher Wiederholungen. Das war bei mir schon sehr grenzwertig.
Die Krönung des Ganzen ist die allerletzte Mission, bei der man mit seinem Jet so X-Wing-Todessternmäßig durch irgendwelche Röhren fliegt, dabei noch hin- und hermanövrieren darf, um dann am Ende, nachdem man in einem kleinen Raum sein Ziel gestellt hat, steil in den Himmel in die nächste Röhre zu fliegen. Alter Falter, was die Designer da geritten hat, werden wir wohl nie erfahren. Das war ganz großes Negativkino. Vielleicht bin ich mittlerweile auch zu alt für solchen Geschicklichkeitskram.

Wer dieses Spiel spielen will, schaut sich bei Youtube mal Mission 20 an. Wenn ihr darauf keinen Bock habt, dann besser nicht oder auf hohen Frustfaktor einstellen. So oder so würde ich aber keine 60 EUR dafür ausgeben, im Sale kann man's aber mal einpacken. Weil die positiven Dinge überwiegen, Daumen hoch.
Posted 8 May, 2021.
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4
102.0 hrs on record (66.8 hrs at review time)
Yo, Choombas! Will ich dann auch mal ein paar Worte zum Spiel verlieren. [+ Nachtrag zum DLC]

Die Grafik ist Bombe, keine Frage. Die Musik geht auch voll in Ordnung. Die deutsche Vertonung ist auf sehr hohem Niveau und hat oft derbe Sprache an sich. Exzellent.

Die Hauptstory ist extrem kurz, hat einen dramatischen, gut inszenierten Einstieg, flacht dann aber ab. Das Ende kann unbefriedigend wirken. Es gibt 5 Enden. Die eigentliche Spielzeit ergibt sich aus den (zum Teil mehrteiligen) Nebenmissionen, die auch gut gemacht sind. Angetriggert werden die durch Telefonanrufe und die lassen manchmal auch auf sich warten.

Die offene Spielwelt ist reine Kulisse. Je nach Rechnerleistung laufen zighunderte Passanten herum, oder nur ne Handvoll (s. Konsolen-Let's-Plays). Dadurch wirkt die Welt belebt, aber im Grunde sind es nur Zombies. Häuser lassen sich i. d. R. nicht betreten, also auch hier nur Kulisse. Dass es immer was zu tun gibt, liegt an den Baddies, die an jeder Straßenecke lümmeln und die man ungestraft wegmetzeln darf oder an den Fixer-Missionen, die zumeist aus Kill- oder Diebstahlaufträgen (inkl. morden) bestehen. Das ist immer dasselbe, aber das metzeln wird irgendwie nie langweilig, weil das locker von der Hand geht. Hab sie alle gemacht. Und wo wir schon bei den Waffen sind: es gibt eine Menge und doch nur wenig. Entweder Nahkampfgedöns wie Katana, Knüppel etc. oder Pistolen, Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Schrotflinten und Scharfschützengewehre. In den Gattungen gibt es dann nur wenige Unterschiede. Die Schießprügel kann man etwas modifizieren und aufleveln, aber das ist sehr rudimentär.

Am Ende war ich bei einem Gewehr mit Schalldämpfer für leiseres Morden und einem Smartgewehr und -Schrottflinte. Smart heißt, die Kugeln suchen sich ihr Ziel selbst. Mit so einer Flinte in eine Gruppe rein und es bleibt nur Erdbeergrütze über. Sehr befriedigend. Auch für Pazifisten.

Damit das mit dem Smart funktioniert, muss der eigene Körper aufgemotzt werden mit Cyberzeug für die Hände. Und da geht noch mehr: je nach Betriebssystem (jawohl) hat man mehr Hackingslots oder an den Armen Mantisklingen, mit denen man auch leise vorgehen kann, wenn die Flinte mal Ruhepause haben soll. Die Beine kann man mit einem Doppelsprung belegen. Den im Sprint hinzulegen, ist schon cool. Da fühlt man sich wie ein Känguruaffe. Ein halber Android zu sein hat anscheinend auch seine Vorteile.

Auch das Hacken hat durchaus seinen Reiz. Wenn's mal leiser gehen soll. Geräte umpolen, Leute kurzschließen, in Brand setzen, zum Psycho umfunktionieren (der dann seine eigenen Leute angreift), oder einfach mal ne Granate zünden, da geht so einiges. Es geht auch weniger gewalttätig, aber wer will das schon? Spaßig, aber nix für jede Mission.

Autofahren ist leider sehr durchwachsen. Die Dinger fahren sich wie auf Eis, da hätte es noch Feinschliff gebraucht. Brauchbar ist der Shion Coyote[cyberpunk.fandom.com]), der lag aufgrund seiner Schwere gut auf der Straße. Motorräder gingen auch in Ordnung. Warum man sich einen Fuhrpark anlegen sollte, weiß ich nicht. Völlig überflüssig.

Nicht nur die Sprecher haben gute Arbeit geleistet, auch die Darsteller. Keanu Reeves ist schon eine coole Sau, kann mir keinen anderen in seiner Rolle vorstellen. Am besten gefiel mir aber Panam Palmer[cyberpunk.fandom.com], die war der Knaller. Jedes Geschlecht der Hauptfigur V kann 2 Romanzen eingehen, Panam z. B. für männliche Vs. Die Romanzen fühlen sich etwas reingepresst an, so nach dem Motto: "Muss halt rein". Da macht man 2-3 Missionen und schon springen die Bettfedern. Und danach kommt nix mehr, auf zur nächsten Mission, auf Nimmerwiedersehen. Panam bleibt auch hier die Ausnahme, weil sie u. U. im Finale dabei ist. Sieht nach dem bevorzugten Weg aus, den das Spiel angedacht hat.

Eine Sondererwähnung erhält der Club "Totentanz". Alter Falter, seht und hört euch das mal an. Hier hat der Subwoofer gebebt und die Wände auch. Geil!

2. Sondererwähnung: Die Waffe Skippy! Ich lag am Boden! Die genialste Waffe überhaupt mit Spongebob-Stimme! Hier! ""Eiskalter Killer". Genau mein Ding!" Und nach 50 Kills beschimpft einen die Waffe als Psychopathen, der einen Therapeuten aufsuchen soll und stellt auf den Pazifisten-Modus um! Haha! Leider nur in Englisch gefunden. Edit: Hier gibt's noch was auf Deutsch.

Trotz seiner Minuspunkte kann ich Cyberpunk 2077 nur wärmstens empfehlen. Hier hat man locker 60-80 Stunden Spielzeit und kann eine kranke reale Welt mal durch eine kranke fiktive Welt ersetzen und trotzdem Spaß haben.

"Bam bam bi-dam bam bam bi-dam bam..."

Mittlerweile erschien der kostenpflichtige DLC "Phantom Liberty", der zusammen mit weiteren Anpassungen das Spiel noch einmal umkrempelt. Ein neues Stadtgebiet, noch mehr Nebenquests und eine Story mit Idris Elba, der genauso eine coole Sau ist wie Keanu Reeves. Was kann da schon schiefgehen? Nichts. Und deswegen werde ich da auch nicht allzuviele Worte verlieren, außer zu sagen: Holt euch das Ding!

Ich möchte aber noch etwas zum alternativen Ende sagen, das man im DLC freischalten kann. Dieses Ende ist final, man wird nicht zurück in die Spielwelt geworfen wie beim Hauptspiel (da dann vor dem Point of No Return), wohl könnte man natürlich einen Spielstand laden. Aber dieses Ende ist wirklich bemerkenswert, erstaunlich, mutig, depressiv, konsequent, traurig, folgerichtig, ein Schlag in die Magengrube und lässt einem wirklich die Kinnlade runterklappen. Nachfolgend Spoiler:

Je nach Entscheidungen steht V der Weg offen, sich einer Operation zu unterziehen, um den Biochip loszuwerden. Klingt gut? Jein. Er verabschiedet sich kurz von seinen Freunden und Liebsten (Panam bei mir) für diese kurze OP und ab geht's. Auf dem Flug zur Einrichtung gibt's dann die letzten Worte mit Johnny Silvberhand (Reeves). Später dann wacht er auf und man erfährt, V lag 2 Jahre im Koma, der Bioschip wurde entfernt, dafür kann er aber keine Implantate mehr nutzen, V ist jetzt ein normaler Mensch. Der Blick aufs Handy verrät, welche großen Sorgen sich seine Freunde gemacht haben und die auch dutzende Male angerufen haben. Die ruft V nun an und merkt, die Welt hat sich weitergedreht - ohne V. Panam ist gar nicht zu erreichen und man erfährt später, dass sie auch gar keinen Kontakt mehr will, weil sie zu sehr verletzt ist. V besucht dann seinen befreundeten Cyberdoc und wird beim Verlassen des Geschäfts dann auch noch zusammengeschlagen. Es folgt ein Dialog mit Misty, die weggezogen ist, aber nun dort auftaucht und das war's: V ist jetzt einer von Vielen, ein normaler Mensch. Die Legende ist tot.

Wenn man 100 Stunden in diesem Spiel verbracht hat, die Charaktere einem ans Herz gewachsen sind und man das ja sowieso absolut nachvollziehen kann und dann so eine Nummer gebracht wird, da muss man erst einmal schlucken. Es ist absolut konsequent, ich würde es gar nicht anders wollen, aber das Ende hat mich wahrlich getroffen. Ein emotionaler Punch, den ich nicht erwartet hatte. Ich ziehe meinen Hut, CD Project.
Posted 15 April, 2021. Last edited 10 January, 2024.
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0.3 hrs on record
Oh je.
Ich mach's kurz: das Spiel macht ganz schnell keinen Spaß mehr - aus einem einzigen Grund: der Schwierigkeitsgrad ist abartig, selbst auf der geringsten Stufe. Unser Held ist nach 2-3 Treffern schon mausetot. Und die Checkpoints immer eine Spur zu weit zurück. Man könnte in irgendeine Ecke zurücklaufen und gefühlt ne Minute warten, um zu heilen, aber es hilft nicht, wenn der nächste Gegner dann auch schon wieder potentiell der letzte ist. Die erste (!) Gegnersichtung durfte ich rund 10 mal wiederholen und zum Teil wusste ich nicht einmal, warum ich tot bin. Jetzt kann man sich vorstellen, wie abartig dann erst Bosskämpfe und Gegneransammlungen sind. Hier kommt kein "Flow" auf, weil man dauernd auf die Fresse bekommt und von vorne anfängt. Ich will ne Knarre in der Hand haben und mich ins Getümmel stürzen. Kann man hier direkt vergessen!
Dass die Wummen ok zu sein scheinen, es an jeder Ecke kracht und die Level gradlinig sind und ich glaube auch mal ohne diesen Sammelscheiss auskommen, rettet es dann leider auch nicht. Schade, wirklich. Vielleicht mit Trainer genießbar.
Posted 15 April, 2021. Last edited 15 April, 2021.
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