EDIT:
Ich lasse die Originalreview am Ende stehen.
Ich habe nun einen zweiten Charakter mit Glaube + Str gestartet und durch den allgemeinen Buff war das tank-problem der Bosse recht gut behoben. Gibt immer noch sehr ... an dem Leben hängende Gegner, aber es hat dem Balancing gut getan. Ich finde das Spiel nach der Erkundung jeder Ecke gut. Ich fand es grundsätzlich auch vorher nicht schlecht, der Einstieg bleibt aber für einen Neuling immer noch absolut überfordernd in meinen Augen. Bugs gibt es immernoch einige, das will ich nicht bestreiten, Mimictear-KI setzt aus, du wirst immernoch bei Godfrey gerne mal unter die Treppe geglitched im Fight usw.. Die Gebiete die nicht von der Hauptstory zu erreichen sind sind um vieles besser, als die Hauptstorygebiete an sich. Der Haligtree ist super, die Hauptstadt und Sturmfeste habe ich vorher schon gut geheißen, weil die mehr Vibes von DS3 hatten. Aber diese Liebe die in diese geheimen Ecken gesteckt wird vermisst man fast schon im Hauptspiel in den Openworldgebieten. Diese sind immernoch gut und besser als das, was wir wahrscheinlich jemals Erwarten können im Vergleich zu anderen Spielen, aber eventuell sollte das Hauptgame perfekt sein und die Zusatzgebiete gut im Vergleich und nicht andersrum. Der Zweite Run hat mir sehr viel mehr Spaß und Freude bereitet. Ob es jetzt nur an dem Patch fürs Balancing liegt oder Glaube so viel krasser reinkickt als nur Str, dass weiß ich nicht. Aber eins muss ich zum Schluß noch sagen: die Bosswaffen sind zum Großteil echt meh. Die hätten ruhig auf die ein oder andere Weise mehr kicken können, sich besser vom Spielstil zu normalen Waffen abheben können oder irgendwas, was diese wirklich Begehrenswert macht.

Naja, jetzt habe ich nach einer Pause zwischen Run1 und 2 (Run 2 mit einem NewGame+) die 100% erreicht, es ist spät und ich will ins Bett. Die Reise bis hier her war beschwerlich, gerne mal tiltend, aber am ende bin ich froh, auch diese beschritten zu haben.


Alte Review:

Das Spiel ist grundsätzlich nicht schlecht, aber es sind viele kleine Sachen die mich stören. Richtig "Ja" oder "Nein" sagen geht hier aber nicht, ich entscheide mich aber für "Nein", weil das Spiel im "Mainstream" einfach zu gehyped ist. Gameplaytechnisch könnt ihr euch auf DarkSouls mit einer großen OpenWorld einstellen, aber denkt ja nicht, dass ihr großartig wisst, wie und wo ihr lang müsst. Ich habe beispielsweise den (im Freundeskreis vermuten wir) dritten Boss vorm ersten gelegt. Ihr werdet viel in der großen Welt unterwegs sein und von Trashmobs geoneshoted werden, weil ihr in diesen Gebieten gar nicht sein sollt. Aber in welchen Gebieten sollt ihr sein? Das ist die Frage die ich mir immer noch Stelle. Die Verschwiegenheit wie man sie von FromSoftware kennt hilft einem nicht großartig weiter. Ich habe kein Problem damit, wenn es heißt "Halte im Osten Ausschau nach einer Kirche mit ..." o.ä., aber "Besucht das Altus Plateau" und dann ist dort nichts ist halt einfach meh. Ich habe DarkSouls 3 mehrfach durchgespielt und auch ein paar runs in der 1 gehabt und natürlich sind dort die Welten anders konzipiert. Nichts desto trotz habe ich einige Probleme wenn es um "Fairness" geht (Git Gut und so). Wenn ein Boss eine Attacke macht, die sich sehr beschissen dodgen lässt, ist es nicht hilfreich, dass es den ein zweites mal gibt. Vielleicht soll man auch mehr im Koop arbeiten und ich möchte das nicht wahr haben, aber gewisse Bosse sind solo einfach mit bad rng nicht schaffbar (oder man ist überstark und two-hitted aber das seid ihr in diesem Spiel zum Großteil nicht). Dazu kommt das häufige recyclen von Gegnern. Wenn es keine großartig weiteren Bosse nach der bis jetzt bekannten Storyline gibt, sieht es echt Mau aus. Ein paar coole Einzigartige Bosse gibt es und auch ein paar coole Gegenden, aber wenn die Hälfte deiner Bosse Trashmobs mit ner Boss-HP-bar sind und zu zweit auf engem Raum auftreten, ist das nicht das schöne "intelligente" schwer, was ich HAUPTSÄCHLICH (gibt ja kleinere Ausnahmen) von DarkSouls kenne, sondern einfach nur doof. Dann gibt es auch Bosse die gefühlt Trashmobs sind, aber nur als Boss existieren, dafür aber mindestens 3x (ja Bootsfahrer der die Totenruhe stört, ich meine dich).

Du wirst im ersten Moment von der OpenWorld erschlagen und von Bossen und Trashmobs sogar noch mehr. Selbst als DarkSouls, Demon Souls und Sekiro-Kenner. Dann macht das ganze etwas Spaß, weil es was neues ist und ZACK ehe du dich versiehst, biste dann durch die für dich vorhergesehenen Gebiete durch und bist wieder Stundenlang auf der Suche nach dem richtigen Gebiet, wo du nicht schon am ersten Trashmob gefühlt einem Lord of Cinder gegenüber stehst. Aber immerhin haben die Gegner jetzt sehr viele verschiedene Angriffspattern. Aber wenn ein Trashmob 5 Angriffe hat und du trotzdem nur 3 verschiedene Trashmobs pro Areal hast, ist das halt auch nach einer gewissen Zeit langweilig. Der 0815 Zombie beispielsweise kommt bis jetzt in 3 Gebieten vor und der Angriff, indem er sich an einem festbeist ändert sich je nach Gebiet einfach zu einem passenden Schadenstyp. Naja.

Netcode ist immer noch schmutz (juckt mich jetzt grundsätzlich nicht, denn ich spiele das Spiel nicht für ESL-PVP), Hitboxen sind teilweise recht merkwürdig (um nicht zu sagen teilweise richtig für die Rosette, aber da muss man Angst vor vielen Fanboys haben, wenn man soetwas kritisiert und hört sofort aus der Ferne ein "Git Gut" wiederhallen). Buggs sind auch vorhanden (Boss setzt SuperDuperZerberster ein, es war sehr effektiv, denn es hat euch unter die Map geglitched und ihr Fallt in den Void), allerdings bis jetzt durchaus im Maße.

Das ganze Konzept von Open World passt irgendwie nicht so richtig. Am meisten Spaß hatte ich, wenn ich beispielsweise in die Burg oder die Akademie kam, denn das hatte wieder DarkSouls-flare.

Man muss ja auch wahrlich nicht alles, was einem über den Weg läuft, kurz und klein hauen, aber bis jetzt habe ich ein großes Problem damit ein Gebiet zu finden, dass vom Schadensniveau passt. Entweder zerberste ich oder werde zerberstet. Mit einem Metacriticscore von 97 kann ich nicht mitgehen. Auch allgemein wirken die ganzen Reviews von großen Magazinen sehr gehyped statt kritisch hinterfragend. Das ist ja ein bekanntliches Problem im "Gamingjournalismus", aber bei Elden Ring habe ich wirklich ein starkes Gefühl von "Das ist von den DarkSouls-Machern, dass darf nicht schlecht bewertet werden, weil das von den DarkSouls-Machern ist" und "Wenn wir das kritisieren, wird es einen riesen ♥♥♥♥♥♥♥♥♥ geben", anders kann ich es mir nicht erklären. Ich werde es sicherlich weiter spielen, aber es direkt zu Empfehlen halte ich leider für eher unwahrscheinlich, dann verweise ich lieber auf ein DarkSouls 3.

Ist es nun ein schlechtes Spiel? Nein, das Konzept der OpenWorld geht nur meiner Meinung nach nicht gut für den Spieler auf. Wenn man es ein bis zwei mal durch hat und die Wege kennt, wann man wo sein muss, dann ist es bestimmt bombastisch, aber ein Spiel sollte beim ersten durchspielen Spaß machen, nicht beim zweiten oder dritten mal. Der Anfang hat mich überfordert/erschlagen, dann hatte ich Spaß, dann kam der Frust.

Erwartet nicht, dass euch das Spiel etwas schenkt, aber das sollte ja bekannt sein.

Einen Blick ist es Wert (allerdings bitte nicht als Casual mit einer vorraussichtlichen Spielzeit von 2h pro Woche).