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Évaluation publiée le 22 mars 2021 à 2h18
Mis à jour : 22 mars 2021 à 2h22

Phoenix Point - Gedanken eines XCOM Veteranen

Ich gehe folgend auf mehrere Teilaspekte ein, wem das zu lange ist: unten unter TL/DR / Fazit ist die Kurzfassung. Basis ist die Version nach dem Orryx V1.10.1 Update bei 96 Spielstunden, Kampagne beendet, alle Xcom seit dem 1. außer Chroma Squad und Enforcer gespielt.

Story:
Die Zeit hab ich genutzt um die - wirklich tolle - Hintergrundgeschichte, verfasst in mehreren Ebooks (Teil der Digital Extras), zu lesen. Wenn man etwas Englisch kann breitet sich hier eine phantastische, an den Cthulhu Mythos angelehnte Story aus. Das entstehen der Fraktionen, Mission Antarktika, Aufstieg des Exalted,
Insofern merkt man, wie viel Arbeit da drin steckt, auch wenn man nur die Ausläufer im Spiel mitbekommt.

Beurteilung: subjektive 5/5, ich liebe den lovecraftschen Mythos und kann nichts sagen, wie ich es ohne die Ebooks empfunden hätte.

Grafik:
Die Grafik finde ich in punkto Qualität gut, ich hatte keine Glitches o.ä., es gibt viele Partikeleffekte, sämtliche Effekte und Gegenden sind ansprechend.
Der Artstyle ist ok, prinzipiell finde ich die Fraktionen, die Terrains und die Gelände der Fraktionen sehr gut umgesetzt. Allerdings hätten sich die Terrains durch Klimazonen mehr unterscheiden können. Auch wären Effekte wie Nebel oder Nacht cool gewesen. Es gibt sogar ein "sieht im Dunkeln" Visier, nur wars irgendwie nie dunkel. ;) Das zusammen mit zwar sehr variablen Gegnertypen (Ausrüstung und den Skills), die aber auf wenige Grundarten basieren, lässt dann mit steigender Stundenanzahl etwas Eintönigkeit aufkommen.
Manche Waffen sahen etwas befremdend aus.
Die FPS sind auf 60 gelockt, zwischen 1080ti und 3080 war kein Frame Unterschied. Da weiß man, warum man "günstig" upgegraded hat. :D Die Performance war mit einem Ryzen 7 3800X, 32GB Ram und GTX 1080ti bzw. RTX 3080 sehr gut.

Beurteilung: 4/5

Audio:
Die Hintergrundmusik war passend und für mich unaufdringlich, auch die Soundeffekte passten, wenn ich mir auch bei Explosionen mehr Wumms gewünscht hätte (auch vom Schaden :D )
Beurteilung: 4/5

Gameplay:
Wer sich so nah an XCOM anlehnt, muss sich auch den direkten Vergleich gefallen lassen. Und trotz aller Parallelen gibt es deutliche Unterschiede. Zum einen wurde das "Overwatch" System übernommen, aber auch abgeschwächt. Es triggert nicht immer, manche Kreaturen können durch Eigenschaften einen Schuss vermeiden. Das ist anfangs kein Problem, es gibt fast nur Nahkämpfer als Gegner, da kriegt man das gut hin. Und da braucht man es sogar, da sich manche Gegner hinter Schilden verbergen und dieses zur Bewegung absenken, d.h. Overwatch trifft sie ungeschützt.

Ebenfalls anders ist das Schuss- und Deckungssystem. Während Xcom eher ein Hit or Miss System auf Wahrscheinlichkeit hat, werden bei Phoenixpoint die Projektile in einem Bereich mit Wahrscheinlichkeitsabstufung gestreut. Jedes einzelne Projektil (Scharfschützengewehre haben eines, Sturmgewehre und Maschinengewehre feuern mehrere) hat also eine Streuung, eine Trefferwahrscheinlichkeit und muss einzeln die Panzerung des getroffenen Körperteils überwinden. Deckung wirkt quasi nur als Verkleinerung des treffbaren Bereichs. Es gibt einen Automodus, wo einfach mittendrauf geschossen wird, und den manuellen Modus, wo man die Schüsse platzieren kann. Goldene Regel: Manuellen Modus nutzen. So kann man gezielt auf verwundbare Teile, die hinter einer Deckung vorragen Schießen, anstatt per Auto-Shot alles ins Schild zu rattern. Apropos Körperteile, jedes Körperteil hat Hitpoints und bedingt Fähigkeiten. Werden Körperteile "disabled", etwa ein Arm, kann man zweihändige Waffen nicht mehr führen. Damit kann man bei Gegnern gezielt unangenehme Eigenschaften ausschalten. Weiters führt eine solche Verletzung zu konstantem Schaden pro Runde, der wiederum geheilt werden kann.
Das System klingt komplizierter als es ist, man ist sehr schnell drin und es ist eigentlich recht selbsterklärend.
Mit sich veränderter Technik und Panzerung der Gegner, wird so auch eine Anpassung der verwendeten Waffen und Strategie bedingt.

Gekämpft wird rundenbasierend, man hat 4 Aktionspunkte (APs) und einige Willpoints (WP) zu Verfügung, Schießen, Overwatch und Fähigkeiten verbrauchen APs, letztere auch Willpoints. Bewegung wird in "Komma-APs" abgezogen. Die Willpoints begrenzen wie oft Spezialfähigkeiten eingesetzt werden können, Es ist möglich eine Runde auszusetzen und sie zu recovern, bzw. durch Ereignis (betreten einer Safezone, Töten von Gegnern) welche zurückzubekommen oder auch zu verlieren (Tod von SoldatInnen, Verbündeten und Zivilisten). Fallen sie unter 0 ist die Einheit in Panik.
Tötet man rasch hintereinander viele Feinde, kann man die anderen so in Panik bringen oder zumindest zum Recovern zwingen, d.h. man hat durch diese Einheiten keinen Beschuss. Die Taktik ist gerade im späteren Verlauf des Spieles wichtig.
Hier ist also ein deutlicher Unterschied zu XCOM und das System ist IMO sehr gelungen.

Auf der Weltkarte funktioniert alles ähnlich wie bei XCOM, man sieht Verbündete, Missionen, steuert die Einsatzfahrzeuge, eigene und feindlichiche Basen. Dazu wird über Untermenüs das Personalmanagement, Herstellung/Lager und Forschung bedient. Ein wenig unlogisch ist es, Soldaten nur dort verfügbar zu haben, wo sie sich befinden, aber das Equipment in jeder Basis auswählen zu können, anders wäre es taktischer aber schwerer gewesen.

Nach den Einsätzen bekommen Einheiten Erfahrungs- und Skillpunkte mit denen je nach Level Fähigkeiten freigeschaltet werden, neue Klassen erlernt oder einfach Grundwerte verbessert werden können. Die Klassen und Skills sind abwechslungsreich, und manche Kombinationen wirklich heftig und taktisch wertvoll.
Zustäzlich kann man in weiterer Folge Mutationen durchführen oder Körperteile durch Mechteile ersetzen, was tolle neue Möglichkeiten bietet, optisch vor allem in Kombination aber öfters befremdlich aussieht.

Beurteilung: 5/5

Balancing, Sidemissions & DLCs:
Mit Fortlauf der Kampagne kommt hier etwas in Schieflage und die Missionen/DLCs sind teilweise Schuld dran. Geld ist knapp, außer im Endgame.

Anfangs ist es leicht, die Pandoreaner sind hauptsächlich Nahkämpfer, die Independets nicht so stark.
Löst man aber gewisse Questreihen früh aus, wirds schnell sportlich, denn z.B. die Fraktionen aus dem Blood & Titanum DLC sind früh im Spiel wirklich heftig. Vor allem "The Pure" - hohe Rüstungswerte, Energieschilder und man macht mit Assaultrifles eigentlich keinen Schaden. Selig, wer Heavys und Sniper mit hat, vor allem letztere durchdringen mit Einzelprojektilen und hohem Schaden gut die Rüstung. Am Anfang hat man noch sehr beschränkte Waffen und wenn nur drei von sechs Einheiten Schaden verursachen können...
Ein weiterer Schub kommt, wenn die Pandoreans zunehmend auf Fernkampf wechseln.

Den Legacy of the Ancient DLC hab ich ausgelassen. Ernsthaft, was soll das? Die Baupläne der legendären Wafen bekommen war gut, sehr stark bewacht, aber machbar. Aber die Ressourcenstätten (drei verschiedene) und die Schmieden (ebenfalls drei) mit Personal erobern, besetzen UND verteidigen, dafür, dass mit Ausnahme des Sniperrifles (für das man alle drei Ressourcen braucht) alle Waffen schwächer sind als das Endgame Equipment? Nein, steht sich nicht dafür. Schwere Missionen gern, aber das ist einfach unbalanced. Das Erobern hätte gereicht.

Fazit (TL/DR):
Phoenix Point macht sehr viel richtig und hat sowohl vom Setting als auch vom Gameplay an den richtigen Stellen Details verändert, ohne dem Genre oder gar XCOM untreu zu werden. Mit Fortlauf des Spieles kommen allerdings immer mehr unpolierte Stellen zum Vorschein, die im "Legacy of the Ancient" DLC gipfeln.
PP hat mich gut unterhalten auch wenn bei 90+ Stunden sich irgendwann das "nicht schon wieder" Gefühl einstellt, aber sind wir mal ehrlich? Das war bei jedem Xcom auch so. ;)

Gesamtbeurteilung 4,5/5
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5 commentaires
Malachai80 30 mars 2021 à 0h39 
Der eine DLC (Blood and Titanium) war wirklich gut, wenn auch knackig, wenn man den zu früh triggert (man kann glaub ich einfach die Mission für "The Pure" später machen, dann passiert nichts). Den anderen, Legacy of the Ancients, kann man machen, muss man nicht. Der ist wirklich schwer, unbalanciert und die Waffen (die man als Belohnung erhält) bringen de facto nichts, schon gar nicht für den Aufwand.
Andererseits tut der nicht weh Vielleicht wird da noch gebalanced, bis jetzt wurde im nachhinein schon immer wieder angepasst, man darf also gespannt sein. V.a. weil zusätzlich im Juli (voraussichtlich) der 3. DLC Festering Skies erscheint - könnte sein, dass da ein großes Update mitkommt.
Kris 26 mars 2021 à 16h15 
Danke für das Review. Klingt interessant, habe auch fast alle Original X-Com und nun die 2 neuen Teile gespielt.
Fazit: DLC weglassen?
Luko 22 mars 2021 à 5h59 
Habe X-Com nicht gespielt, aber diese Rezension finde ich sehr gut, aufklärend und hilfreich.:jackyb:
Malachai80 22 mars 2021 à 5h38 
Danke :slimehappy:
Ich musste leider noch 2200 Zeichen kürzen, hätte noch ein paar Details dazu gegeben.
Ja, die Zeit ist krass, aber ich neige auch dazu mich zu verzetteln, bzw. sind sicher ein paar Idle-Stunden dabei, wenn ich wegen der Kinder mal weg musste und länger weg war als gedacht. Geht sicher auch in Straffen 50-60 Stunden, wenn man das Mission-Spamming im Endgame ignoriert
Ashy Slashy 22 mars 2021 à 4h17 
Sehr gute detailreiche Review. Ich hab jetzt schon richtig Lust auf das Spiel x3 habe es schon im epic store, aber soo viel zu tun noch x3
Deine Spielzeit ist auch echt beachtlich.