Rosen sind weltweit beliebte Gartenpflanzen, die für ihre Schönheit und Vielfalt geschätzt werden. Die Pflege dieser Pflanzen erfordert besonders im Winter besondere Aufmerksamkeit, da niedrige Temperaturen, Frost und weniger Sonnenlicht das Wachstum stark beeinflussen. In diesem Aufsatz wird das Wachstumsverhalten von Rosen im Winter untersucht, wobei sowohl biologische Grundlagen als auch praktische Pflegetipps und Anpassungsstrategien behandelt werden.


Die Winterruhe oder Dormanz ist ein Überlebensmechanismus vieler mehrjähriger Pflanzen, einschließlich Rosen. Während dieser Zeit reduzieren Rosen ihren Stoffwechsel auf ein Minimum, um Energie zu sparen und Schäden durch Kälte zu vermeiden. In der Dormanz bilden Rosen keine neuen Triebe oder Blätter, und das Wurzelwachstum verlangsamt sich erheblich. Dieser Prozess wird durch sinkende Temperaturen und kürzere Tageslichtphasen ausgelöst.

Ein zentrales Hormon, das die Dormanz steuert, ist die Abscisinsäure (ABA). Dieses Hormon hilft den Pflanzen, Wasser zu sparen und sich gegen Frost zu schützen, indem es das Schließen der Spaltöffnungen fördert und das Wachstum hemmt.

Rosen haben unterschiedliche Grade der Frostresistenz, abhängig von der Sorte und den genetischen Merkmalen. Alte Gartenrosen und Wildrosen sind in der Regel frosthärter als moderne Zuchtsorten. Die Frostresistenz wird durch die Fähigkeit der Pflanzenzellen bestimmt, Eiskristallbildung in ihrem Gewebe zu verhindern. Dies wird durch die Produktion bestimmter Proteine und Zucker erreicht, die als Frostschutzmittel wirken. Die Zellwände und -membranen können durch Kälte verhärtet werden, was die Bildung von Eiskristallen erschwert.


Die richtige Pflege von Rosen im Winter ist entscheidend, um sie gesund durch die kalte Jahreszeit zu bringen und ein kräftiges Wachstum im Frühling zu gewährleisten.

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Schutz der Rosen vor Frost. Das Anhäufeln der Basis der Pflanze mit Erde oder Mulch schützt die empfindlichen Wurzeln vor dem Einfrieren. Darüber hinaus können spezielle Frostschutzvliese oder -hauben verwendet werden, um die oberirdischen Teile der Pflanze zu schützen. Diese Materialien bieten eine zusätzliche Isolationsschicht gegen die kalten Temperaturen.

Auch wenn Rosen im Winter weniger Wasser benötigen, ist es wichtig, sie gelegentlich zu gießen, besonders in Perioden ohne Niederschlag. Der Boden sollte leicht feucht gehalten werden, um die Wurzeln vor Austrocknung zu schützen. Staunässe muss jedoch vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.

Ein starker Rückschnitt erfolgt in der Regel im Herbst, bevor die Temperaturen stark fallen. Dies reduziert die Pflanzenmasse und verringert das Risiko von Schneebruch. Ein leichter Formschnitt kann auch im Spätwinter durchgeführt werden, um abgestorbene oder beschädigte Zweige zu entfernen und die Pflanze auf die kommende Wachstumsperiode vorzubereiten.

Während der Wintermonate sollte auf Düngung verzichtet werden, da dies das Wachstum anregen könnte, was die Pflanze anfälliger für Frostschäden macht. Eine letzte Düngung sollte im Spätsommer oder Frühherbst erfolgen, um die Pflanze für den Winter zu stärken.


Die klimatischen Bedingungen im Winter haben einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit von Rosen. Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit und Sonnenlicht spielen eine wichtige Rolle.

Extrem niedrige Temperaturen können das Zellgewebe der Rosen beschädigen und zu Erfrierungen führen. Besonders problematisch sind plötzliche Temperaturabfälle, da die Pflanzen nicht genug Zeit haben, sich anzupassen. Eine schützende Mulchschicht und Frostschutzabdeckungen können helfen, Temperaturschwankungen abzumildern.

Im Winter ist die Feuchtigkeitszufuhr entscheidend. Ein zu trockener Boden kann dazu führen, dass die Wurzeln austrocknen, während zu viel Feuchtigkeit zu Staunässe und Wurzelfäule führen kann. Eine ausgewogene Bodenfeuchtigkeit ist daher essenziell für die Gesundheit der Rosen.

Obwohl die Photosynthese im Winter stark reduziert ist, benötigen Rosen dennoch ausreichend Licht, um gesund zu bleiben. Dunkle Standorte sollten daher vermieden werden. Bei stark bewölktem Wetter und kurzen Tageslichtphasen kann es hilfreich sein, Hindernisse, die Schatten werfen, zu entfernen.


Rosen werden weltweit kultiviert und müssen sich an eine Vielzahl von Klimazonen anpassen. Unterschiedliche Strategien sind erforderlich, um die Pflanzen in verschiedenen Regionen erfolgreich durch den Winter zu bringen.

In Regionen mit sehr kalten Wintern ist ein umfassender Winterschutz notwendig. Neben dem Anhäufeln und Abdecken der Pflanzen kann es auch sinnvoll sein, besonders empfindliche Sorten in Kübeln zu halten und diese in frostfreien Räumen zu überwintern. Zusätzlich können Windschutzmaßnahmen ergriffen werden, um die Pflanzen vor kalten, austrocknenden Winden zu schützen.

In mäßig kalten Klimazonen ist der Winter weniger streng, aber dennoch eine Herausforderung. Hier reicht oft ein leichterer Schutz, wie eine dünne Mulchschicht und gelegentliches Gießen. Ein Rückschnitt sollte maßvoll erfolgen, um die Pflanze nicht zu sehr zu schwächen.

In wärmeren Klimazonen ist der Winter mild und stellt weniger eine Gefahr dar. Rosen in diesen Regionen benötigen oft keinen speziellen Winterschutz. Es kann jedoch sinnvoll sein, die Pflanzen leicht zurückzuschneiden und ihre Wasserversorgung zu überwachen, um Trockenstress zu vermeiden.


Für Hobbygärtner ist es wichtig, sich über die spezifischen Bedürfnisse ihrer Rosensorten im Winter zu informieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Hier einige praktische Tipps:

Sortenauswahl: Wählen Sie frostresistente Sorten, die für Ihre Klimazone geeignet sind.
Standort: Pflanzen Sie Rosen an einem geschützten Ort, wo sie vor starken Winden und extremen Temperaturen geschützt sind.
Mulch und Schutzabdeckungen: Verwenden Sie Mulch und Schutzabdeckungen, um die Pflanzen vor Frost zu schützen.
Wasserversorgung: Achten Sie auf eine ausgewogene Wasserversorgung, um Trockenstress und Wurzelfäule zu vermeiden.
Rückschnitt: Schneiden Sie die Pflanzen im Herbst zurück, um Schneebruch zu vermeiden, und entfernen Sie im Spätwinter abgestorbene Zweige.


Das Wachstumsverhalten von Rosen im Winter ist ein komplexes Zusammenspiel von biologischen Prozessen und äußeren Umweltbedingungen. Durch eine fundierte Kenntnis der Pflanzenbiologie und gezielte Pflegemaßnahmen können Rosen gesund durch die kalte Jahreszeit gebracht werden. Die Herausforderungen des Winters erfordern sowohl präventive als auch aktive Schutzmaßnahmen, um das Überleben und das zukünftige Wachstum der Rosen zu sichern. Mit der richtigen Pflege und Anpassungsstrategien können Rosen auch in den kältesten Monaten des Jahres gedeihen und im Frühling wieder in voller Pracht erblühen.