Meine Gedanken zum Spiel nach ~85 Stunden!

- Die Kampagne -
Die Kampagne ist dieses Jahr recht gut gelungen und bietet 5-8 Stunden Spaß, je nach Schwierigkeitsgrad.
Es gibt zwar 1-2 Missionen, die etwas schwächeln (Konvoi & Final-Mission) aber insgesamt ist sie kurzweilig und sehr abwechslungsreich. Viele verschiedene Schauplätze und coole Mechanics - keine Mission spielt sich wie die andere. Schleichen, Snipen, AC-130, Zivil in Amsterdam... alles dabei!
Die Kampagne hat mir so gut gefallen, dass ich sie glatt 2x durchgespielt habe - auf Veteran und auf Realismus - einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch. Die englische Synchro ist deutlich mehr zu empfehlen.
Die Kampagne macht durchaus Spaß, allerdings würde ich bei 5-8 Stunden niemandem empfehlen das Game ausschließlich für die Kampagne zu kaufen, dafür ist es dann doch etwas teuer.

- Multiplayer Stärken -
Der Multiplayer hat seine Stärken vor allem im erneut sehr gelungenen Waffen-Handling.
Ähnlich zu Modern Warfare 2019 sind Animationen, Sounds und Anpassungsmöglichkeiten der Waffen wieder sehr gelungen. Granaten knallen ordentlich, Waffen fühlen sich mächtig und saftig an. Es gibt zum Start eine schöne Bandbreite aller möglichen Waffen - MPs, Schrotflinten, Sniper etc. Auch das Balancing der Waffen fühlt sich bisher ordentlich an.

- Multiplayer Schwächen -
Für mich eine der größten Schwächen sind aktuell die Karten. Es gibt 9-10 normale 6vs6 Karten zum Start - die Anzahl der Karten ist in Ordnung und wird mit den Seasons sicherlich noch ergänzt werden.
Die Karten selbst finde ich allerdings allesamt SEHR austauschbar und langweilig.
Sie sind alle spielbar, aber wirken sehr 0815 und einfallslos. Es gibt keine einzige Karte, bei der ich in 2 Jahren sagen werde "Wisst ihr noch damals, DIE Map?! Die war richtig geil!"
Sind allesamt irgendwie ... einfach .. langweilig. Das Wort trifft es am besten.
Ein Highlight ist für mich leider nicht dabei.

Die zweite Sache, die mich ärgert (auch in der Beta schon) ist das absolut unübersichtliche und unlogische UI/Menü. Jeder Praktikant mit ein wenig Hirn hätte das besser hinkriegen können. Die Menü-Führung ist einfach unnötig kompliziert und verschachtelt und nicht intuitiv.

Die Änderungen an einigen Mechanics sind für mich ebenfalls eher unerklärlich.
Es wirkt so als hätte man sich genötigt gefühlt irgendwas zu ändern, damit nicht zu viel gleich bleibt. Aber manche Dinge haben einfach gut funktioniert und sind unnötigerweise angepasst worden. z.B. die Perks - warum kriegt man nach einigen Minuten in der Runde dann erst Perk 3, und nach weiteren Minuten Perk 4? Warum nicht einfach 3 auswählen, die man dauerhaft dabei hat. Die Änderung am Perk-System ist.. zwar okay, aber WARUM?! Was war am System vorher schlecht?

Dasselbe gilt für die Änderungen am Camo-Grind dieses Jahr (Gold, Platin, Orion etc.).
Da wird es sicher Leute mit dieser oder jener Meinung geben.
Der Grind für die Tarnungen ist extrem "versimpelt" worden.
Jede Waffe hat 4 (sehr leichte) Aufgaben (50 Kills, 50 Kills mit Visier etc.) und dann noch eine ebenfalls sehr leichte Challenge für Gold (10x 3er Streaks). Dann hat man die Waffe Gold.
Dauern tut das ganze eigentlich nur, weil das Leveln der Waffe recht lange dauert.
Manche wird das sicherlich freuen - mir fehlt ein wenig die Abwechslung und Challenge im Vergleich... der Damascus-Grind bei Modern Warfare (10 verschiedene Challenges oder so bei jeder Waffe) hat mir persönlich besser gefallen. Aber das sehen andere sicher anders.

- Zwischenfazit -
Das Game macht Spaß - die Waffen etc. fühlen sich wieder sehr nice an. Die Kampagne ist gut gelungen.
Technische Probleme, fragwürdige Änderungen an vorher gut funktionierenden Gameplay-Mechanics und (für mich) langweilige Karten zum Launch trüben den Spielspaß derzeit noch.
Hoffen wir, dass das Game über die nächsten Monate mit geilen Karten (Terminal? Rust, Favela? Highrise?), neuen Waffen und technischen Verbesserungen noch ausgebaut werden wird.