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Virtuelle Gewalt ist heute an sich kein wirkliches Thema mehr, denn Kritik an ihr ist vor allem wohl kaum mehr gesellschaftsfähig. In Zeiten, in denen Trump bzw. das Weiße Haus mit einem Anti-Videospielgewalt-Video auftritt, wollen insbesondere linkere/progressiv orientierte Kräfte wohl kaum mit dieser Kritik assoziiert werden. Kurz gesagt: fiktive Gewalt ist heute insbesondere dann okay, wenn es die richtigen bzw. als richtigen empfundenen trifft (allen voran Wolfenstein-Nazis).
Die Annahme einer Radikalisierungsspirale scheint als Erklärmuster hingegen wohl attraktiver, passt auch in etwa zu den z. B. Repräsentationsdebatten. Jedes Spiel, das vielleicht im Ansatz sexistisch ist, müsse geächtet und im besten Fall verboten werden, weil es realen Sexismus fördere; Anno 1800 gehört zumindest scharf kritisiert dafür, dass es einen Eskapismus liefert, der Sklavenhandel bzw. die Gräuel des Kolonialismus ausblendet, weil es falsche Geschichtsbilder verbreite; Zweiter-Weltkriegs-Online-Spiele mit Option des Spielens auf Seite Nazi-Deutschlands würden eben Nazis normalisieren (siehe das kontroverse Extra-Credits-Video) und so weiter. Tweets wie der von Gronkh, der offenkundig ironisch das Hashtag „MinekraftDurchFreude“ erfand, gehörten ebenso geächtet, verrohe doch auch da die Sprache bzw. mache es seine mutmaßlich junge Twitter-Zielgruppe für anderen, u. U. extremeren edgy Humor empfänglich, mithin könnte es sie gar mittelbar radikalisieren.
Handfeste wissenschaftliche Erkenntnisse, die solche Schlüsse zulassen bzw. nahelegen würden, dass wir nun alle Panik haben müssten um unsere fiktive Unterhaltung, gibt es hingegen nicht. Wie auch bei der gewaltbezogenen Wirkungforschung dürfte (mittlerweile) eher sogar das Gegenteil gelten. Eher kommt bei manchen Kommentatoren folgendes zusammen:
a) eine Hypersensitivität, z. B. bei NS-Inhalten bei manchen Akademikern bzw. Historikern, vielleicht gerade weil sie sich intensiver mit den Themen auseinandersetzen oder es ihnen ein Anliegen ist, von ihren Peers so wahrgenommen zu werden oder sie gerne alle anderen nur ebenso sensibilisiert sehen würden, und
b) ein Third-Party-Effekt, d. h. die (falsche) Annahme, dass die Durchschnittsperson weniger gut mit Medien/fiktiven Inhalten/edgy Memes oder Sprache umgehen könnte als man selbst, also eher gefährdet wäre (könnte man auch als einen gewissen Elitismus bezeichnen) oder
c) eine (übertriebene) Sorge um die Jugend bzw. (zu) wenig Vertrauen in deren Fähigkeiten und das gesellschaftlich/schulisch vermittelte Wissen bzw. die Werte.
Bezogen auf Steam: Die oftmals angesprochenen Gruppen sind, vor allem die deutschen, insgesamt sehr klein; mangels tatsächlicher Relevanz/Gefahr desavouiert sich ein Artikel wie der verlinkte der SZ quasi sogar selbst und geht meiner Ansicht nach schon in den Bereich der Rufschädigung. Steam ist meiner Ansicht nach halt nicht unterwandert von Rechtsextremen oder ein außerordentlich gefährlicher Nährboden für Extremismus (gefährlich sind sonst auch Vereinssport, Diskotheken oder Schulhöfe). Nichtsdestoweniger ist es natürlich legitim, sich damit zu beschäftigen, aber weniger Panik und mehr Besonnenheit wäre gut. Ansonsten laufen wir Gefahr, dass gerade dadurch "Gamer“ sich vielleicht tatsächlich gesellschaftlich abkapseln. Das gleiche gilt übrigens für den Spott und Hohn, den man oft gegenüber "incels“ und was weiß ich findet. Auf beiden Seiten gibt es da vielleicht ein Empathiedefizit.
warum fahre ich dann irl nicht wie in need for speed, gran turismo u.Ä. ?
oder warum bin ich noch nicht politiker nach meinen stunden in civilization, age of empires u.ä.
immerhin, das nasenbluten wie in anime hab ich schon, vllt sollte ich mein profilbild mal ändern vllt wird das dann wieder besser
Nichtdestotrotz fehlt mir persönlich tatsächlich ein Willen der Strafverfolgungsbehörden Hinweisen aus den Communities nachzugehen oder eben auch eigene Ermittlungen anzustrengen. Die Plattformen machen es sich auch zu leicht - Geld streichen sie gerne und viel ein, Verantwortung weisen sie aber weit von sich. Nicht falsch verstehen, ich will keine Schleppnetz-Überwachung. Ich will Bereitschaft, jemanden ernst zu nehmen, der Umtriebe meldet, nachdem Diskussionen in der Community nicht gereicht haben.
Leider wird es wieder zu mehr Überwachungsbefugnissen führen, die nicht für deren eigentlichen Zweck genutzt werden, sondern missbraucht werden und die nie wirklich evaluiert werden. Also wird sich genau nichts ändern. Aufhalten lassen sich stochastisch radikalisierte "Einzeltäter" nicht. Dafür müssen die Möglichkeiten, die sie haben, Schaden anzurichten verringert werden.
Hier gibt es nicht nur einzelne User, sondern ganze Gruppen, die als Avatar Hakenkreuze, NS-Kriegsverbrecher & andere Faschisten haben.
Außerdem kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Steam-Mods bestenfalls halbherzig dagegen vorgehen.
Beispiel:
https://gtm.steamproxy.vip/app/448370/discussions/0/364039785164228710/?ctp=157
Der User TinMan1325, ein bekennender Nazi & Holocaust-Leugner, den ich seit Jahren bekämpfe (siehe Thread), hat einen Link zum Video vom Christchurch-Terroranschlag gepostet.
Dafür wurde er für eine kurze Zeit gesperrt - das wars.
Er hat auch immer so weitergemacht, bis ich schließlich die Sache in sozialen Netzwerken veröffentlicht habe & erreichen konnte, das sich nicht nur Mods mit dem Thema befassen.
Also: Sicherlich gibt es diese Gruppen durchaus, das will ich auch nicht leugnen, und es gibt auch Nutzer, die Bilder von Nazi-Verbrechern als Avatar verbreiten, auf ihren Profilen und in Kommentaren Nazi-Ideologie verherrlichen etc. Ich halte aber nichts davon, eine Panik zu bedienen. Steam hat keine regelrechte „Entnazifizierung“ nötig. Wenn sich politisch links identifizierende Kräfte besser fühlen, wenn sie das Thema „problematisieren“, u. a eine „Gaming-Antifa“ gründen, sollen sie’s halt machen, vermutlich kommt da noch ein Nettogewinn bei raus. Aus politischer Sicht zwar natürlich auch sicherlich ein Versuch, die Hegemonie im Diskurs zu halten, aber lassen wir das dahinstehen.
Ach ja: Übrigens hatten wir wegen solchen Usern, die teilweise auch in der Gruppe kommentierten, mal explizit die Regeln geändert, wonach auch die Verbreitung extremistischen Gedankenguts selbst via „offenkundiger“ Profilinhalte verboten ist; diverse einschlägige Nutzer wurden dann auch aus der Gruppe gekickt. Ich finde es ja durchaus erschreckend anderswo immer wieder Kommentare von einem gewissen Nutzer mit einem klaren Swastika-Ersatz als Avatar (Eisernes Kreuz auf rotem Grund) und auch sonst offensichtlichen Profilinhalten zu finden, die offenbar bei vielen komplett unbemerkt bleiben. [EDIT: Speaking of that, mal etwas im Thread aufgeräumt...]
Zitat der LMA: "Nach Eingang einer Beschwerde stieß die MA HSH im Wallpaper-Bereich von Steam auf 28 rechtswidrige Hintergrundbilder. Bei einer vertiefenden Recherche fand sie weitere knapp dreißig Profile mit rund fünfzig strafrechtlich relevanten Inhalten."
Ein guter Move.
Aber wieso krieg ich dabei, gerade bei heutiger Sachlage, ein mulmiges Gefühl. Wenn das alles zweifelsfrei rechtsextreme und Hass verbreitende Personen waren find ich das völlig ok und gerecht. Aber wer genau legt das fest und nach welchem Maßstab?
Mein Nick ist eine Anspielung auf eine Biowaffen taugliche Krankheit wenn ich da noch mein Geburtsjahr 81 dran hänge und mein Steam Profil vollkrache mit Screenshots aus unzensierten Wolfenstein... Muss ich dann auch Angst haben mein Profil zu verlieren.
Nur so ein Gedanke spiel... 🙄
Das waren laut Bericht ja alles User, die in ihrem Profil explizit rassistisch motiviertes Gedankengut verbreitet haben o. einschlägige Nicks & Avatare benutzt haben.
Es steht u.a. in der AGB von Steam, dass User sich an Gesetze in ihrem Land halten müssen.
Da es in Wolfenstein ausschließlich um den Kampf GEGEN Nazis geht, dürften Screens nicht automatisch zu Problemen führen.
Es kommt, wie so oft, auf den Kontext an.
Du hast z.B. auch kein öffentliches Profil.
Wenn ich mich nicht irre, darfst du laut Gesetzeslage Screens anfertigen, aber nicht öffentlich zugänglich machen.
Profilbilder, Hintergründe, etc. aus dem Spiel mit NS-Bezug, ohne hinreichenden Kontext müssen also geahndet werden.
Ein Profilname "IchBin18" dürfte genug Kontext bieten, das es nicht als versteckter Hinweis auf AH gelten dürfte, auch wenn man das unterstellen könnte. Zumindest wenn nichts anderes im Profil darauf hinweist. Und das ist es, man muss sich das gesamte Profil angucken.
Es gibt aber leider genug, wo der Bezug eindeutig ist. Da halten wir uns auch ans Gesetz und entfernen von der Gruppe. Als Rückgriff bleiben noch die Gruppenregeln. Theoretisch müssten wir sogar, um ganz sicher zu gehen, Anzeige erstatten. Wichtiger ist aber, dass der Dreck nicht stehen bleibt.
Wenn wir aber von der Praxis ausgehen, ist die Lage so das die offizielle Version niemanden interessiert. Sobald jemand etwas zu verlieren hat - egal was - kann er sich einfach nicht erlauben von der offizieller political correctness zu entgleisen. Und bei welchem Grad der Meinungsäußerung diese Entgleisung stattgefunden hat - das ist entscheiden einzelne, beliebige Nutzer, Mods, Aktivisten oder sogar Mitbewerber.
Wir verlieren nach und nach eine Freiheit nach der Nächster - und verlangen selbst danach. Ich zeige mit dem Finger auf dich, mcc. Ohne dich beleidigen oder belehren zu wollen, sondern in der Hoffnung das dieser Post die Komplexität des Themas verdeutlicht.
Die Thematik lässt sich auf eine Frage reduzieren: mcc, ist Dir die Aufgabe der Meinungsfreiheit der Öffentlichkeit mehr Wert als die - dir persönlich - unpassenden Meinungsäußerungen einzelner Individuen?
Ich lass absichtlich kein persönliche Meinung zu der Frage, da ich nicht belehrend sein möchte. Dieser Post ist freundlich gemeint.
Grüße